Die deutsche Mannschaft steht bei den Olympischen Spielen vor einer ganz schweren Aufgabe.
PYEONGCHANG (dpa) Als Olympia-Touristen waren sie bislang vor allem Glücksbringer, jetzt greifen Deutschlands Eishockeyspieler bei ihrer Winterspiele-Rückkehr endlich selbst ein. Eine Woche nach der Ankunft in Südkorea steht in der Nacht auf Donnerstag deutscher Zeit gegen Finnland (4.10 Uhr/ARD und Eurosport) der erste Olympia-Auftritt seit acht Jahren an. 22 der 25 Spieler in Pyeongchang sind zum ersten Mal bei Winterspielen, da Deutschland mit dem damaligen Trainer Pat Cortina die Qualifikation für Sotschi 2014 verspielt hatte.
In der trainingsfreien Zeit fieberte die Auswahl vor allem beim Biathlon und Skispringen mit und brachten dem Team Deutschland als Talisman Medaillen. Selbst gewinnen wird gegen Finnland und am Freitag gegen Weltmeister Schweden (13.10 Uhr MEZ, Eurosport) aber sehr schwer. „Wir haben uns immer schwer gegen die Skandinavier getan, weil die strukturell so gut aufgestellt sind. Die ziehen das Ding durch, und wir verlieren meistens immer die Geduld“, sagte Bundestrainer Marco Sturm. Ein Sieg bei Olympia gegen Finnland liegt 34 Jahre zurück, gegen Schweden gelang dieser noch nie.
Da die NHL sich geweigert hat, die Saison für Olympia zu unterbrechen, liegt das größte deutsche Problem im Tor, denn Thomas Greiss (New York Islanders) oder Philipp Grubauer (Washington) fehlen. Das DEL-Trio Danny aus den Birken (München), Timo Pielmeier (Ingolstadt) und Dennis Endras (Mannheim) ist bei ihren Vereinen nicht die klare Nummer eins. Immerhin: Selbst wenn der Turnierstart danebengeht, kann sich Deutschland nach der Vorrunde noch in einem Zwischenrundenspiel fürs Viertelfinale qualifizieren.