Saarbruecker Zeitung

Dahlmeier fühlt sich fit für den nächsten Auftritt

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PYEONGCHAN­G (dpa) Für den Sprung auf das Siegerpode­st hatte Laura Dahlmeier schon wieder genug Kraft. Einen Tag nach ihrem zweiten Olympiasie­g in Pyeongchan­g waren die Anstrengun­gen des Verfolgung­srennens vergessen. Deutschlan­ds Biathlon-Star strahlte mit der Goldmedail­le um den Hals bei der Siegerehru­ng am Dienstag gelöst und jubelte ausgelasse­n mit Sprintsieg­er Arnd Peiffer und dem Verfolgung­s-Dritten Benedikt Doll.

Gut 24 Stunden zuvor hatte die 24-Jährige noch die Feierlichk­eiten und einen TV-Auftritt abgesagt. „Das war eine Vorsichtsm­aßnahme. Ich war körperlich schon echt kaputt“, sagte sie. Die grimmige Kälte sei sehr kräftezehr­end. Sorgen müsse man sich um sie aber sicher nicht machen: „Ich habe schon oft genug bewiesen, dass ich mich innerhalb von ein, zwei Tagen ganz gut regenerier­en kann. Ich bin mir sicher, dass es morgen wieder okay ist.“

Dahlmeiers Programm hat es in sich. Das Biathlon-Einzel steigt am heutigen Mittwoch, der Massenstar­t am Samstag, die Mixed-Staffel am nächsten Dienstag und die Damen-Staffel zwei weitere Tage später. In allen Rennen hat Dahlmeier weitere Gold-Chancen. Der Zeitplan für die siebenmali­ge Weltmeiste­rin ist so straff, dass sie noch nicht mal ihre Eltern sah: „Nur aus der Ferne.“

Bei der WM vor einem Jahr in Hochfilzen hatte Deutschlan­ds Sportlerin des Jahres nach zwei Wettkämpfe­n einen Schwächean­fall erlitten – trotzdem gewann sie in jedem ihrer sechs Rennen eine Medaille, fünf Mal Gold und einmal Silber – das gab‘s noch nie. Auch durch ihre Fähigkeit, über ihre Grenzen zu gehen wie kaum eine andere.

Diese Leidensfäh­igkeit wird auch im schweren Klassiker-Einzelrenn­en am heutigen Mittwoch über 15 Kilometer (12.05 Uhr MEZ) gefragt sein. Neben Dahlmeier starten Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Maren Hammerschm­idt. Preuß und Hammerschm­idt rutschen für Denise Herrmann und Vanessa Hinz ins Team, die in Sprint und Verfolgung zum Einsatz kamen. Das Quartett will den erfolgreic­hsten Start der Olympia-Geschichte mit drei Mal Gold und einmal Bronze fortsetzen, mit dem nun endgültig die Schmach von Sotschi vergessen ist. Dort holten die Skijägerin­nen erstmals keine Medaille.

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