Saarbruecker Zeitung

Heiß auf den „Super-Donnerstag“

Riesenslal­om-Ass Rebensburg und Abfahrer Dreßen wollen die ersten deutschen Medaillen für die Skirennfah­rer.

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Wolfgang Maier letztlich klar verpasste, konnte Dreßen leicht verschmerz­en: Am „Super-Donnerstag“, an dem neben der Abfahrt der Frauen-Riesenslal­om mit Goldkandid­atin Viktoria Rebensburg stattfinde­t, will Dreßen erneut auf dem „Thron“Platz nehmen. Als Olympiasie­ger.

„Wir erwarten, das brauche ich auch nicht anders zu formuliere­n, dass wir eine Medaille holen an dem Tag“, sagte DSV-Alpindirek­tor Wolfgang Maier. Nur eine? „Lasst es mal bei einer“, sagte Maier und lächelte, „du weißt ja nicht, was so Donnerstag­e bringen.“Aber klar – die Männer-Abfahrt und der Riesenslal­om der Frauen, „das sind unsere stärksten Diszipline­n“, sagte Maier: „Wir gehen mit der Erwartung rein, zumindest einmal oben zu stehen.“Sie hoffe, ergänzte Rebensburg, dass in der Nacht in Deutschlan­d „wirklich jeder aufsteht und sich das anschaut. Es gibt nichts Besseres aus Alpinsicht.“

Dreßen nimmt aus der Kombinatio­n „extrem viel Selbstvert­rauen mit für die Abfahrt“. Er freue sich schon, sagte der 24-Jährige mit leuchtende­n Augen unter dem goldenen Helm. Er wisse, sagte Dreßen, „dass mein Plan und meine Fahrweise gut auf die Strecke passen“. Gut? Das war untertrieb­en. Wenn sich Dreßen eine Abfahrt hätte basteln dürfen, die seiner gefühlvoll­en Art, Kurven zu fahren, perfekt entgegenko­mmt, wäre diese Wunsch-Piste am Mount Gariwang vermutlich sehr ähnlich geworden.

Spätestens mit seiner Vorstellun­g auf der wegen Windes verkürzten Kombi-Abfahrt habe sich der Kitzbühel-Sieger „in den engeren Kreis der Medaillenk­andidaten reingefahr­en“, sagte Maier, „das kannst du nicht mehr wegdiskuti­eren“. Die Olympiasie­ger Aksel Lund Svindal, Kjetil Jansrud (beide Norwegen) und Matthias Mayer (Österreich) lagen alle hinter Dreßen, „da kann er nicht so schlecht gefahren sein“, meinte der Alpindirek­tor.

Weil Dreßen so gut gefahren war, ärgerte er sich zunächst über die vertane Gelegenhei­t, gleich beim Olympia-Debüt zuzuschlag­en. Doch bei der Kombi, in der er die beste Platzierun­g eines Deutschen seit Markus Wasmeiers fünftem Platz 1992 erreichte, waren die Techniker im Vorteil. Er hätte nur „mit dem Lauf meines Lebens“mithalten können, sagte Dreßen. Der große Marcel Hirscher, der nach sechs Triumphen im Gesamtwelt­cup und sechs WM-Titeln endlich Kombinatio­ns-Olympiasie­ger wurde, flüsterte Dreßen im Ziel die besten Wünsche für Donnerstag (11.30 Uhr OZ/3.30 MEZ) ins Ohr. Er gönne dem Deutschen Gold, sagte der Österreich­er, „das ist ein total cooler Typ“.

Auch Rebensburg würde wohl keiner ihre zweite Goldmedail­le nach 2010 neiden. Die Form sei „definitiv gut“, sagt Rebensburg. Nach dem Triumph in Vancouver und Bronze 2014 in Sotschi wäre alles andere als eine weitere Medaille (10/13.45 Uhr OZ, 2.00/5.45 Uhr MEZ) eine Enttäuschu­ng. Edelmetall? „Dafür bin ich hier“, sagte sie.

„Wir erwarten, dass wir eine Medaille holen

an dem Tag.“

DSV-Alpindirek­tor, über den „Super-Donnerstag“

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FOTO: IMAGO Thomas Dreßen (rechts) gratuliert Kombinatio­ns-Olympiasie­ger Marcel Hirscher zum Titel. In der Abfahrt will der Deutsche nachlegen.

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