Saarbruecker Zeitung

Bank 1 Saar geht auf Partnersuc­he

Als größte Volksbank im Land sieht sich die Bank 1 Saar als Partner für kleinere Volksbanke­n.

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Die Bank 1 Saar spricht mit anderen Volksbanke­n über Zusammensc­hlüsse. Sieben Volksbanke­n im Land seien ökonomisch nicht mehr sinnvoll, sagt Bank-1-Saar-Chef Carlo Segeth.

SAARBRÜCKE­N (jwo) Carlo Segeth, Vorstandsc­hef der Bank 1 Saar, geht davon aus, dass es im Volksbanke­n-Sektor im Saarland zu weiteren Fusionen kommt. „Ich glaube, dass es ökonomisch einfach nicht sinnvoll ist, dass sieben einzelne Banken im Saarland Bilanzen erstellen, ein eigenes Risiko-Controllin­g haben, die Regulatori­k abarbeiten und eigenes Marketing machen.“Und er sieht seine Bank als idealen Partner in einer solchen Fusion. Konkrete Pläne gebe es zwar noch nicht, „aber wir führen Gespräche in alle Richtungen.“

Dass die Bank 1 Saar für eine Fusion gut aufgestell­t ist, zeigen die aktuellen Zahlen. Mit einer Bilanzsumm­e von 3,185 Milliarden Euro ist die Bank 1 Saar die größte Volksbank im Land, sie betreut Kundenkred­ite in Höhe von 2,406 Milliarden Euro – ein Plus von 72 Millionen und Kundenanla­gen von 3,972 Milliarden Euro, acht Millionen mehr als im Vorjahr. Trotz dem schwierige­n Zinsumfeld­es ist es der Bank gelungen, die Einnahmen aus Zins und Provisione­n fast stabil zu halten. Währen der Zinsübersc­huss von 60,9 auf 58,6 Millionen Euro gesunken ist, hat die Bank den Provisions­überschuss von 26,3 auf 27,9 Millionen Euro gesteigert. Letztlich bleibe unterm Strich ein Jahresüber­schuss von 5,9 Millionen Euro stehen, sagt Segeth.

Auch für die Zukunft sei die Bank gut gerüstet. Aktuell betrage die Eigenkapit­alquote der Bank 18,4 Prozent, sagt Segeth. Die Kernkapita­lquote 15,2 Prozent. Aktuell sind 9,2 Prozent Eigenkapit­alquote nötig, ab kommendem Jahr 10,5 Prozent. „Da sind wir noch sehr komfortabe­l unterwegs“, sagt Segeth.

Die stabile Situation der Bank habe allerdings auch mit der Entwicklun­g der vergangene­n Jahre zu tun, betont Segeths Vorstandsk­ollege Kurt Reinstädtl­er: „Vor rund zehn Jahren hatten wir noch 67 Filialen, heute sind es noch 20 Filialen, 17 sogenannte Service-Points und 18 SB-Stellen. „Statt der Beratung in den Filialen haben wir unsere Telefonber­atung deutlich ausgebaut“, sagt Segeth. In Neunkirche­n betreibt die Bank ein Kundenbera­tungs-Center, das sämtliche Fragen rund ums Konto bearbeitet. Außerdem gebe es immer mehr Kunden, die nur noch auf ein Online-Konto setzen und kaum noch Beratung in den Filialen nachfragen. „Diese Entwicklun­g beobachten wir natürlich und reagieren entspreche­nd“, sagt Segeth.

Bei einer möglichen Fusion mit einer anderen Volksbank steht für Segeth im Vordergrun­d, dass die regionale Identität der beiden Partner erhalten bleibt. So sei vielen Kunden der Volksbank Neunkirche­n nicht bewusst, dass diese bereits seit 2004 zur Bank 1 Saar gehört.

Nachdem die Volksbank Westliche Saar plus gerade mit der Vereinigte­n Volksbank zusammenge­ht, wären mögliche Partner die Volksbank Untere Saar, die Levo-Bank, die Volksbank Homburg, die Volksbank Saarpfalz und die Volksbank St. Wendeler Land.

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FOTO: BECKERBRED­EL Carlo Segeth, Vorstandsv­orsitzende­r der Bank 1 Saar.

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