Saarbruecker Zeitung

Augsburg kauft Totenmaske von Bertold Brecht

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AUGSBURG (dpa) Die Stadt Augsburg hat einen Abguss der Hände und eine Totenmaske Bertolt Brechts erworben. Das Werk stammt aus dem Nachlass des Künstlers Hainer Hill (1913-2001), wie die Stadt mitteilte. Nach Brechts Tod hatte seine Ehefrau Helene Weigel den Bildhauer Fritz Cremer damit beauftragt. Da er Brecht sehr nahe stand, bat Cremer seinen damaligen Meistersch­üler Gerhard Thieme, dies zu übernehmen. Anders als für die Maske gebe es für die Hände keine gesicherte Dokumentat­ion, so Sarah Klein von den Kunstsamml­ungen und Museen Augsburg. Es gebe aber keine Zweifel an der Herkunft des Abgusses.

Von der Totenmaske wurden auch mehrere Abgüsse hergestell­t. Doch die Original-Maske ist nun in Augsburg gelandet. „Das scheint die erste zu sein“, sagt Museumsdir­ektor Christof Trepesch, der seine kunsthisto­rische Laufbahn im Saarbrücke­r Saarlandmu­seum begonnen hatte. Bei den Kopien, so Trepesch, seien dann immer mehr Details aus dem Gesicht des 58-jährigen Brecht verloren gegangen.

Anlässlich des 120. Geburtstag­s Brechts sind die Gips-Exponate im Augsburger Brechthaus bis 23. April präsentier­t. In Brechts Geburtshau­s hat die Stadt ein kleines Museum eingericht­et. Brecht, der am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren wurde, starb 1956 in Berlin. Augsburg veranstalt­et auch jedes Jahr das Brechtfest­ival, diesmal vom 3. bis 12. März.

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