Zum Allradantrieb kommt die Allradlenkung
Audipräsentiertdie zweite Generation se ine s vie rtürige n Obe rklasse -Coupés A7 S portback. Ne ue s Be die nkonze pt pe r Touchsc re e n.
INGOLSTADT Ein Coupé ist laut Definition ein geschlossener zweitüriger Wagen mit hinten abgeschnittenem Dach. Senken die Designer jedoch die Dachlinie einer konventionellen viertürigen Limousine ab und statten sie mit einer Heckklappe aus, dann ergibt sich ein viertüriges Coupé. Audi hat dies mit dem A7 vorgemacht. Nach rund 200 000 verkauften Exemplaren tritt Mitte März die zweite Generation an.
Zunächst sind nur zwei 3,0-LiterMotorisierungen verfügbar, ein V6TDI mit 268 PS/210 kW und ein V6Benziner mit 340 PS/250 kW. Diese Versionen kosten 66 500 und 67 800 Euro. Permanenter Allradantrieb ist serienmäßig. Zum ersten Mal bietet Audi für den A7 eine Allradlenkung an.
Die 4,97 Meter lange Karosserie wirkt muskulös, aber nicht zu stämmig. Sicken und Radien unterteilen die Flächen, und die nach hinten weniger flach als bisher verlaufende Dachlinie führt zusammen mit dem gewachsenen Radstand zu mehr Platz im fein möblierten Innenraum. Für Köpfe und Beine gibt es vor allem im Fond mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem lassen sich 535 bis 1390 Liter Gepäck verstauen.
Neu ist auch das Bedienkonzept des A7 Sportback. Statt der früheren Drehsteller gibt es jetzt zwei Displays. Der obere Bildschirm dient zur Steuerung des Infotainmentsystems, der untere ermöglicht den Zugriff auf Klimatisierung, Komfortfunktionen und Texteingabe. Die Auswahl der verschiedenen Funktionen über die berührungsempfindlichen Oberflächen gelingt bei schlechter Wegstrecke aber nicht immer auf Anhieb.
Einsichtig zeigt sich Audi bei der Lautstärkeregelung der Audio-Anlage. Die kann ganz konventionell per Drehknopf auf der Mittelkonsole oder Wippen am Lenkrad eingestellt werden. Das Cockpit schwebt gewissermaßen im Innenraum, wirkt hochwertig und übersichtlich.
Beide Motoren stellen Leistung im Überfluss bereit. 500 Newtonmeter bietet der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombinierte Benziner von 1370 bis 4500 U/min, der Diesel gibt seine Kräfte über eine achtstufige Wandlerautomatik weiter und bringt es gar auf 620 Nm Drehmomentspitze von 2250 bis 3000 U/min. Beide machen den rund 1800 Kilogramm schweren Wagen 250 km/h schnell, dann bremst die Elektronik den Vortrieb. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h vergehen 5,3 und 5,7 Sekunden, die Normverbräuche liegen bei 7,2 Litern Super und 5,5 Litern Diesel.
Der Benziner macht seine Sache gut. Kraftvoll und durchzugsstark geht er ans Werk, verlangte aber bei ersten Testfahrten mehr Treibstoff als die Norm ausweist. Außerdem verliert er an Gelassenheit, wenn das Doppelkupplungsgetriebe die Schaltvorgänge zwar schnell und sportlich, aber doch nicht ruckfrei erledigt. Der Diesel bringt seine Leistung über die Automatik weitaus sanfter und keineswegs weniger beeindruckend auf die Straße.
Wie bereits der A8 setzt das AudiSportcoupé Audi A7 Sportback 50 TDI Ausführung: viertüriges Coupé Preis: 66 500 Euro
Länge: 4,97 Meter
Breite: 1,91 Meter
Höhe: 1,42 Meter
Radstand: 2,93 Meter
Leergewicht: 1880 Kilogramm Zuladung: 655 Kilogramm Anhängelast: 2000 Kilogramm Gepäckraum: 535 Liter
Motor: V6-Diesel
Hubraum: 2967 ccm
Leistung: 286 PS/210 kW Drehmoment: 650 Nm (2250/min) Schadstoffklasse: Euro 6
Spitze: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 5,7 Sekunden Normverbrauch: 5,5 Liter Diesel CO2-Ausstoß: 142 g/km
auf eine milde Hybridisierung. Das Ganze geht mit einer 48-Volt-Elektrik einher. Wichtigster Punkt ist die Elektromaschine in Form eines Riemen-Starter-Generators. Sie unterstützt den Verbrennungsmotor mit bis zu 12 kW (17 PS) und bremst beim Gaswegnehmen mit. Dabei gewinnt sie auch Energie zurück. Versorgt wird der Elektromotor von einer Lithiumionen-Batterie unter der Rückbank. Das Mild-Hybrid-System soll den Normverbrauch um 0,7 Liter senken. Geht der Fahrer im Geschwindigkeitsbereich zwischen 55 und 160 km/h vom Gas, schaltet sich der Motor ab und der A7 rollt bis zu 40 Sekunden lang elektrisch. Beim Gasgeben schaltet der Generator den Motor blitzschnell wieder an.
Audis Jüngster lockt mit einer Fülle technischer Raffinessen. Für die Federung stehen drei Möglichkeiten zur Wahl: das übliche Stahlfahrwerk, die Radführungen mit adaptiver Dämpfung sowie das Dynamik-Fahrwerk, das mit einer überaus präzisen Lenkung und für 1900 Euro Aufpreis mit einer Allradlenkung kombiniert werden kann. Sie bewegt bis 60 km/h die hinteren Räder um fünf Grad gegenläufig aus der Spur, verbessert so die Handlichkeit und den Wendekreis um fast einen auf 11,1 Meter. Bei schnellerer Fahrt lenkt sie die Hinterräder gleichsinnig mit den vorderen um zwei Grad an, das unterstützt das Kurvenverhalten und steigert die Spurtreue.
Wahlmöglichkeiten gibt es auch beim Fahrlicht. Serienausstattung sind LED-Scheinwerfer, gegen Aufpreis bietet Audi Matrix-Licht – bei Bedarf wird der Lichtkegel nur teilweise abgeblendet – und als besonders helle Option Laser-Licht mit Matrix-Funktion. Sichereres Fahren ermöglicht außerdem das Head-up-Display für 1390 Euro Aufpreis.
Der neue A7 Sportback ist eine willkommene Alternative zum A8. Schlanker und sportlicher gezeichnet, spricht er Kunden an, die nicht unbedingt auf klassische Formen in der Oberklasse setzen und die sich eine gewisse Variabilität im Innenraum wünschen, was die umklappbaren Rücksitzlehnen ermöglichen. Diese Exklusivität lässt sich Audi jedoch üppig bezahlen.