Auspuffklappe macht den blubbernden V8-Motor zum Brüller
M it der 510 PS starken AM G-Version 63 S V8 4M atic krönt M ercedes-Benz die GLC-Baureihe. SUV und Coupé sind mit der T opmotorisierung erhältlich..
STUTTGART Der Unterschied der AMG-Versionen zu den bürgerlichen Ausführungen des Mercedes GLC ist offensichtlich: Statt mit Doppeldecker-Silhouette im Kühlergrill kommen die Abwandlungen mit dem Panamericana-Gesicht daher. Es erinnert an das legendäre lateinamerikanische Langstreckenrennen in den 1950er Jahren auf Teilen der Fernstraße von Alaska nach Feuerland. 15 senkrechte Chromstäbe, in deren Mitte ein großer Stern glänzt, wirken wie ein angriffslustiges Gebiss. Tatsächlich verbirgt sich dahinter ein V8-Motor mit vier Litern Hubraum, dem es weder an Leistung noch an Drehmoment mangelt. 510 Pferde scharren im 63 S mit den Hufen und katapultieren den Zweitonner in 3,8 Sekunden auf Tempo 100.
Ein Triebwerk wie dieses beweist wieder einmal, dass ein aus der Mode gekommener Spruch richtig ist: Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu ersetzen. Dennoch darf man sich fragen, ob ein Achtzylinder mit einem Normverbrauch von 10,7 Litern Super Plus noch zeitgemäß ist. Auf ersten Testfahrten lagen wir selbst mit einem gemäßigten Fahrstil über Land deutlich über diesem Wert.
Das Triebwerk grummelt in dunkler Tonart vor sich, doch eine Auspuffklappe ermöglicht einen gewaltigen Sound, mit dem sich Mensch und Tier erschrecken lassen. Zeitgemäß sind die neunstufige automatische Kraftübertragung und die fünf Fahrprogramme, die mitsamt dem permanenten Allradantrieb ein problemloses Vorankommen auf glatter Fahrbahn und losem Untergrund ermöglichen. Wenn’s etwas rauer zugeht, kann man die Bodenfreiheit per Knopfdruck erhöhen.
Im Inneren verbreiten gelochte Pedale, reichlich Karboneinlagen, vernähtes zweifarbiges Leder und diverse AMG-Schriftzüge Kraft und Herrlichkeit, wie sie die Fahrzeuge der flotten Daimler-Tochter gern zeigen. In der Mitte der Armaturentafel steht ein Bildschirm nach Art eines iPads frei, was sehr gut aussieht, aber bei den neuesten Mercedes-Modellen schon wieder aus der Mode kommt, weil die Fläche begrenzt ist. Dass alle möglichen elektronischen Helfer zur Erhöhung der Sicherheit und des Komforts in einem Wagen dieser Preisklasse und dieses Anspruchs an Bord sind, ist selbstverständlich.
In beiden Karosserieformen, dem GLC mit steiler stehendem Heck und dem GLC Coupé, das im Profil und schräg von hinten betrachtet viel flotter wirkt und sieben Zentimeter länger ist, können drei Personen im Fond ihre Häupter frei erheben. Hingegen ist die Gepäckraumgröße im Coupé mit 350 Litern eher bescheiden. Im Steilheckmodell finden immerhin 395 Liter Ladegut Platz.
Wem 91 511 Euro ein wenig zu viel sind, bekommt den GLC mit gleichem V8-Motorblock, aber auf 476 PS/350 kW heruntergeregelte Leistung für 82 705 Euro und kann für die gesparte Summe der verehrten Gattin noch einen wendigen Kleinwagen erwerben. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h Mercedes GLC 63 S 4Matic Ausführung: SUV
Preis: 91 511 Euro
Länge: 4,66 Meter
Breite: 1,93 Meter
Höhe: 1,64 Meter
Radstand: 2,87 Meter
Leergewicht: 2010 Kilogramm Zuladung: 570 Kilogramm Anhängelast: 2200 Kilogramm Gepäckraum: 395 Liter
Motor: V8-Benziner
Hubraum: 3982 ccm
Leistung: 510 PS/375 kW Drehmoment: 700 Nm (1750/min) Schadstoffklasse: Euro 6
Spitze: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 3,8 Sekunden Normverbrauch: 10,7 Liter Super Plus CO2-Ausstoß: 244 g/km
bleibt gleich. In beiden Motorisierungen kostet das schickere Coupé 3900 Euro Aufpreis. Falls sich jemand bei den Mitbewerbern aus München und Ingolstadt umschauen möchte: Sie heißen BMW X5 M50d und X6 M50d sowie Audi SQ7 4.0 TDI V8 und schweben in ähnlichen Preisregionen wie der Mercedes-AMG GLC 63 S 4Matic.