Experimentieren als Tagesgeschäft
Wer sich für eine Ausbildung zum Physiklaboranten entscheidet, kann sich über gute Zukunftsaussichten freuen.
Christian Klose kurz vor ihrer Abschlussprüfung steht. Auch Tribus hat sich in der Schule für naturwissenschaftliche Experimente interessiert. „Ich hatte Physik als Leistungsfach“, erzählt sie. Nach dem Abitur begann sie ein Studium, merkte aber bald, dass das nicht das Richtige war. „Ich habe mich dann auf das zurückbesonnen, was mir wirklich Spaß macht.“
Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben und auch nicht unbedingt gewünscht. Die mittlere Reife sollte es aber schon sein. „Wir haben Realschüler, Abiturienten und auch Studienerfahrene – die ganze Palette“, sagt die Ausbilderin. Gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern brauchen potenzielle Azubis immer. Wichtig sei auch, dass sie selbstständig arbeiten können und teamfähig sind. Und handwerkliches Geschick ist zum Beispiel beim Löten und beim Aufbau von Experimenten ein Vorteil. Mit deutschlandweit nur 123 neuen Auszubildenden im Jahr 2016 ist der Physiklaborant ein wenig verbreiteter Beruf.
Für die Azubis in Jena bedeutet das zum Beispiel, dass sie für den Blockunterricht an der Berufsschule regelmäßig ins gut 130 Kilometer entfernte Selb in Bayern pendeln müssen. Zum Vergleich: Der Chemielaborant hatte mehr als 1500 neue Auszubildende, berichtet Stephanie Conein. „Obwohl die Ausbildungszahlen gering sind, ist die Nachfrage aber stabil.“2016 seien beim Physiklaboranten keine Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben, erklärt Paula Risius vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
Kein Wunder, denn der Job gilt als sicher. Ausgebildete Physiklaboranten haben viele Karrieremöglichkeiten. „Überall in der Industrie werden Daten erfasst, überprüft und ausgewertet“, sagt Antje Oelschläger. Und oft muss man für den Berufsstart nicht einmal das Unternehmen wechseln: Nach ihren Abschlussprüfungen im Frühjahr haben Tribus und Klose gute Aussichten darauf, am Institut zu bleiben. Physiklaboranten führen Messungen und Versuchsreihen durch. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre, am Fraunhofer IOF verdienen die Auszubildenden je nach Lehrjahr zwischen 920 und knapp 1100 Euro brutto im Monat. Ähnliche Zahlen nennt die Bundesagentur für Arbeit. Bei ausgebildeten Physiklaboranten unterscheide sich das Gehalt von Betrieb zu Betrieb, sagt Antje Oelschläger vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik. Die Bundesagentur beziffert das Einstiegsgehalt mit 2640 bis 3000 Euro brutto monatlich, je nach Anstellung im Öffentlichen Dienst oder der freien Wirtschaft. Weitere Infos im Internet unter: www.ptb.de und www.spectaris.de