Auf mehreren Ebenen gelungen
Die Qualität eines Krimis hängt in gewisser Weise von dem aufzuklärenden Fall ab, allerdings entscheidet dieser Faktor nicht alleine darüber, ob der Film beziehungsweise die Folge gelungen ist. Ein Beispiel dafür lieferte der Fall, den Jana Winter (Natalia Wörner) und ihre Kollegen in „Unter anderen Umständen: Das Geheimnis der Schwestern“(gestern, 20.15 Uhr, ZDF) zu lösen hatten. Wirkte die Ausgangssituation – eine ermordete Prostituierte – fast schon 08/15-mäßig, so entwickelte sich das Werk mit Fortschreiten der Handlung zu einem immer packenderen Mix. Dafür war nicht nur die gelungene Tätersuche an sich verantwortlich, sondern auch das Zusammenspiel der Charaktere. Während der verunsicherte Arne Brauner (Martin Brambach) sich darum sorgte, seinen Job bald an Winter zu verlieren, eckte Matthias Hamm (Ralph Herforth) mit seiner schroffen
Art ein ums andere Mal an. Diese neue Entwicklung tat der Reihe gut. Der Handlungsstrang um Familienmutter Katharina Seidel (Nele Mueller-Stöfen), die in den Fall verwickelt war, sorgte hingegen für die nötige Dramatik und spitzte sich am Ende empfindlich zu – da konnte einem schon einmal kurz die Luft wegbleiben. Dem Film gelang es insgesamt, eine gesunde Balance zu finden, an denen sich die folgenden Episoden orientieren können. (cl)