Der Warndt bekommt ein eigenes Jazz-Festival
Thorsten Gand und Sven Prokaska haben sich ein Programm mit Musikern aus der Großregion ausgedacht.
seien mittlerweile „stark international ausgerichtet“, sagt Gand, so dass es „als regionale Jazzband trotz Konzertpräsenz und eines gewissen Bekanntheitsgrads nicht so einfach ist, dort Fuß zu fassen“. Entscheidend für den Schritt zu konkreten Planungen sei gewesen, neben weiteren Sponsoren die Gemeinde Großrosseln als Kooperationspartner
Thorsten Gand
mit ins Boot zu holen, so Gand.
Ein Trumpf sei zweifelsohne die Rosseltalhalle: „Die Halle bietet ideale Voraussetzungen, ist modern eingerichtet und hat die richtige Größe. Sie bietet Möglichkeiten, sowohl eine Jazzclub-Atmosphäre, aber auch Konzertraum-Umgebung darzustellen – und es gibt einen Flügel, was nicht in allen Spielstätten gegeben ist.“
Ziel von Gand und Prokaska ist es, „ein neues Festival mit regionalen Künstlern aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und gegebenenfalls Frankreich“auszurichten, und zwar „in einer Gegend, in der Jazz in dieser Form noch nicht stattgefunden hat“. Der Warndt sei eher „als Naherholungsgebiet bekannt“und „nicht das kulturelle Zentrum des Saarlandes“, räumt Gand ein. Dennoch ist er zuversichtlich, „den Menschen im Warndt dynamische und qualitativ gute Jazzmusik zu präsentieren, für Jazz-Fans ebenso geeignet wie für Jazz-Einsteiger“– und damit die Zuhörerränge zu füllen.
Wegen des bescheidenen Budgets möchten die Organisatoren zum Debüt „erstmal ‚kleiner‘ starten und schauen, wie die Resonanz ist“, sagt Gand: Alles Weitere für die nächsten Jahre müsse sich entwickeln. Will sagen: Zum Auftakt lassen sich überwiegend saarländische Musiker bei „Jazz im Warndt“hören. Die einzige überregional besetzte Band ist freitags die Start-Combo „Soberly“ um Sängerin Christina Müller: Bei dem Vokaljazz-Ensemble sind Musiker aus Trier, Luxemburg, Köln und dem Saarland mit von der Partie, darunter als Gitarrist der Festivalplaner Sven Prokaska.
Als Spezialität des Soberly-Sounds preist Thorsten Gand den Einsatz des Vibrafons: „Vielleicht nichts grundsätzlich Neues, aber immer ein wunderbares und doch eher seltenes Klangerlebnis.“Anschließend klettert Gand (Piano, Gesang) persönlich mit Philip Günder (Schlagzeug) und Jens Müller (E- und Kontrabass) als GünderMüller-Gand-Trio aufs Podium – es gibt eine dynamische Mischung aus Jazz, Pop und Avantgarde. Den Samstagabend eröffnen wird der Pianist Sebastian Voltz, Absolvent der Hochschule für Musik Saar, als Solist mit einer Mischung aus klassischer Musik und europäischem Jazz: „Voltz ist einfach ein wahnsinnig guter Pianist und Entertainer – ein Erlebnis“, schwärmt Thorsten Gand.
Eine ganze Menge Fans ziehen wird wohl der Festival-Finalist Christof Thewes mit seiner Bigband „Big Sound Express“: Anno 1976 in Wemmetsweiler aus der Taufe gehoben, zählt die Großformation zu den ältesten weit und breit. Für „Jazz im Warndt“angepriesen wird „ein für Bigband arrangiertes, temporeiches und mitreißendes Programm der legendären Jazzfusion Band Weather Report“, so Thorsten Gand. Über das Musikalische hinaus ist es dem Festivalgründer ein Anliegen, „eine insgesamt angenehme Stimmung herzustellen“, mit einem Rundum-Angebot: „Parallel zur Veranstaltung stellt der Künstler, Gaetano Franzese, unter dem Titel ‚Colors meet music‘ Bilder aus. Vor und während den Konzerten gibt es neben Getränken Fingerfood – und wir werden in der Halle Clubatmosphäre erzeugen.“Da heißt es Daumendrücken, dass sich die Rosseltalhalle in Großrosseln zur bekannten Adresse des Saarjazz mausert, dass sich das Festival, wie von Gand und Prokaska angepeilt, „in den nächsten Jahren etabliert und ‚Jazz im Warndt‘ eine Marke wird“.
„Voltz ist einfach ein
wahnsinnig guter Pianist und Entertainer
– ein Erlebnis.“
Freitag, 9., und Samstag, 10. März,
20 Uhr (Einlass 19 Uhr): „Jazz im Warndt“in der Rosseltalhalle Großrosseln. Tickets: www.ticket-regional.de/ events.php; www.grossrosseln.de