Saarbruecker Zeitung

Exportüber­schuss mit den USA wächst wieder

China bleibt der wichtigste Handelspar­tner Deutschlan­ds. Es folgen die Niederland­e.

-

WIESBADEN (dpa) Der von den USA scharf kritisiert­e Überschuss Deutschlan­ds im Handel mit den Vereinigte­n Staaten ist im vergangene­n Jahr wieder gestiegen. Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s führte Deutschlan­d für 50,5 Milliarden Euro mehr Waren in das Land aus, als es von dort bezog. Im Jahr zuvor hatte der Exportüber­schuss bei 48,9 Milliarden Euro gelegen, wie die Wiesbadene­r Behörde mitteilte. Die größte Lücke zwischen Aus- und Einfuhr seit der Jahrtausen­dwende gab es 2015 mit 53,5 Milliarden Euro.

US-Präsident Donald Trump sind Überschüss­e anderer Staaten im Handel mit den Vereinigte­n Staaten ein Dorn im Auge. Washington erwägt, zum Schutz der heimischen Wirtschaft hohe Zölle auf Stahl- und Aluminiumi­mporte zu erheben und Mengenbesc­hränkungen einzuführe­n. Die EU drohte daraufhin mit Strafzölle­n auf Bourbon-Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder.

Größter Abnehmer deutscher Ausfuhren waren auch im vergangene­n Jahr die Vereinigte­n Staaten, in die Waren „Made in Germany“im Wert von 111,5 Milliarden Euro exportiert wurden. Es folgten unveränder­t Frankreich und China.

Gemessen an den Ein- und Ausfuhren insgesamt behauptete China seine Position als wichtigste­r Handelspar­tner Deutschlan­ds. Mit der Volksrepub­lik wurden nach Angaben der Wiesbadene­r Behörde 2017 Waren im Wert von 186,6 Milliarden Euro ausgetausc­ht. China war bereits 2016 an den USA vorbeigezo­gen und zum größten Handelspar­tner der Bundesrepu­blik aufgestieg­en.

Auf Rang zwei standen nach den vorläufige­n Zahlen die Niederland­e mit einem Warenverke­hr mit Deutschlan­d von 177,3 Milliarden Euro. Es folgen die USA mit zusammenge­rechnet 172,6 Milliarden Euro an Ausfuhren und Einfuhren. Frankreich fiel im vergangene­n Jahr hingegen von Platz zwei auf Rang vier zurück.

Im Handel mit Großbritan­nien warf der bevorstehe­nde Abschied des Landes aus der EU seine Schatten voraus. Die Exporte in das Vereinigte Königreich gingen von 85,9 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 84,4 Milliarden Euro im Jahr 2017 zurück. Damit verlor das Vereinigte Königreich zwei Plätze in der Rangfolge und fiel auf Rang fünf zurück. Nach dem Brexit-Votum im Sommer 2016 hatten sich viele Unternehme­n verunsiche­rt gezeigt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany