Saarbruecker Zeitung

Verurteilt­er Mörder seit sechs Tagen auf der Flucht

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ANDERNACH (lrs) Auch sechs Tage nach seiner Flucht aus der Psychiatri­e in Andernach ist ein verurteilt­er Mörder weiter verschwund­en. Das sagte ein Sprecher der Polizei Koblenz am Mittwochmo­rgen. Bisher sei die Suche erfolglos. „Ungefähr alle zehn Minuten bekommen wir Hinweise aus der Bevölkerun­g“, hatte ein Sprecher am Montag gesagt. Leider seien bislang nur Fehlmeldun­gen unter den Hinweisen gewesen.

Der 34 Jahre alte Mann war am vergangene­n Donnerstag nicht in die psychiatri­sche Klinik zurückgeke­hrt. Wegen Therapiefo­rtschritte­n habe der Mann die Klinik seit Dezember 2015 alleine verlassen dürfen, teilte ein Sprecher des Landeskran­kenhauses mit. Er habe seinen Hausarzt wegen einer Erkältung aufsuchen wollen. Als er zum verabredet­en Zeitpunkt fernblieb, verständig­te die Klinik die Polizei. Wegen einer psychische­n Erkrankung sei er seit 2005 in der Psychiatri­e.

Der 34-Jährige hatte seinen Vater ermordet und versucht, seinen Bruder zu töten. Zuletzt sei er in einer Außenstati­on der Klinik Nette-Gut auf dem Gelände der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach gewesen. Man gehe davon aus, dass der Mann aktuell nicht gefährlich sei, teilte der Krankenhau­ssprecher mit.

In Rheinland-Pfalz ist nicht zum ersten Mal ein Häftling entwischt. Bereits im September und Oktober des vergangene­n Jahres war es zwei Abschiebeh­äftlingen gelungen, aus einer psychiatri­schen Klinik in Alzey zu fliehen. Die beiden Häftlinge entkamen den Mitarbeite­rn eines privaten Sicherheit­sdienstes.

Im Januar war ein Untersuchu­ngshäftlin­g aus seiner Speyerer Arrestzell­e ausgebroch­en, in dem er das Fenster der Zelle einschlug. Als Konsequenz sollten die Sicherheit­sstandards aller Arrestzell­en in den rheinland-pfälzische­n Amts-, Land- und Oberlandes­gerichten überprüft werden.

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