Mut und Stärke in ein Gemälde gebannt
Juliana Hümpfner schuf im Auftrag der Stadt ein Porträt von Willi Graf – Die feierliche Enthüllung ist für den 13. März geplant.
geboren wurde, erst relativ spät zur Malerei. Zuerst erlernte sie den Beruf der Krankenschwester, arbeitete in Bamberg. 1997 zog sie mit ihrem Mann nach Saarbrücken und widmete sich fortan der Malerei.
„Ich habe schon immer gemalt, aber richtig angefangen habe ich dann erst hier in Saarbrücken, in der Malschule von Andrea Neumann. Dort habe ich dann auch viel über die Hochschule der Bildenden Künste Saar gehört“, erzählt sie. Daher bewirbt sie sich und studiert ab dem Jahr 2000 Malerei an der HBK Saar, macht 2005 ihr Diplom, ist danach Meisterschülerin. Seither arbeitet Juliana Hümpfner freiberuflich, hat seit 2007 ihr Atelier im KuBa.
Im Jahr 2009 erhielt sie ein Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken, und sie konnte ihre Gemälde schon in Ausstellungen in Saarbrücken, Bonn und Berlin zeigen. Wichtig war auch ihre Teilnahme am Kunstpreis Robert Schuman im Jahr 2015 in Trier. Denn dort wurde Thomas Brück auf ihre ausdrucksvollen Gemälde aufmerksam. Und wer die Gemälde von Juliana Hümpfner einmal gesehen hat, der erkennt sie wieder. Denn sie hat sich mit den Jahren einen ganz unverwechselbaren Stil erarbeitet.
„Der Mensch, die Figur, das Porträt fasziniert mich. Daher konzentriere ich mich in der Malerei ganz auf den Menschen, vermeide Räume, Szenen, Hintergründe. Und dann ist es nicht das Abbild des Menschen, das ich male, sondern der besondere Augenblick. Gestik und Haltung sind mir dabei wichtiger als das Aussehen der Person. Es geht mir um das Wesen des Menschen im Allgemeinen“, erläutert Juliana Hümpfner ihre Arbeit. Dabei entstehen Gemälde, die mit einem malerischen, ausdrucksstarken Pinselstrich Gesichter und Figuren wiedergeben, die nicht unbedingt zu identifizieren sind.
Farblich und motivisch reduziert, konzentriert sich Juliana Hümpfner ganz auf den einen Moment, in dem sie den Menschen festhält. Die Figuren sind bewegt, halten aber trotzdem inne. Gerade deswegen war für sie das Porträt von Willi Graf auch eine große Herausforderung. „Während ich sonst in meiner Malerei keinen so großen Wert auf die Ähnlichkeit lege, musste man ihn hier erkennen. Und dann war es schwierig, ein gutes Foto von ihm zu finden. Ein Foto, das nicht nur sein Gesicht zeigt, sondern auch seinen Oberkörper, seine Hände. Und ein Foto, das ihn nicht in Uniform zeigt.“
Daher hat Juliana Hümpfner den Erben und Neffen Joachim Baez und das Bayrische Hauptstaatsarchiv München angeschrieben und um Fotos gebeten. „Die waren sehr nett, hatten aber auch nur wenige Fotografien“, erzählt sie weiter. Letztendlich entschied sie sich für eine schwarz-weiße Fotografie, in der ihr Haltung, Blick, Ruhe und Stärke von Willi Graf besonders ausdrucksvoll erschienen.
„Ich hatte mich viel mit ihm beschäftigt, viel gelesen. Und dann hatte ich die schwierige Aufgabe, seinen Mut und seine Stärke in meiner Malerei umzusetzen. Und zwar so, dass man ihn erkennt“, erläutert die Künstlerin.
Und damit weckt sie jede Menge Neugier auf das Gemälde, das seit fast einem Jahr unter Verschluss gehalten wird und erst am 13. März öffentlich zu sehen sein wird. http://juliana-huempfner.de/