Saarbruecker Zeitung

Wenn der Hund in der Pubertät den Aufstand probt

- Produktion dieser Seite: Ute Kirch, Nora Ernst Dietmar Klosterman­n

SAARBRÜCKE­N (mv) Ein Polizeibea­mter macht Emma das Leben zur Hölle. Sie wurde angeklagt, gleich mehrere Verbrechen begangen zu haben. Leider weiß Emma nichts davon – und kann auch nichts dafür. Denn Emma ist eine Hündin. Mit einer witzigen Krimi-Film-Sequenz eröffnete Martin Rütter am Mittwochab­end sein neues Programm „Freispruch“in der ausverkauf­ten Saarbrücke­r Saarlandha­lle.

Dabei wollte der Hundetrain­er dem Publikum nahe bringen, dass diese Tiere an ihrem Verhalten keine Schuld tragen, sondern Herrchen und Frauchen. Ein klassische­r Fall von fehlender Erziehung. Egal, ob sich Luna mit dem Postboten anlegt oder Buddy grundsätzl­ich jeden Befehl verweigert – Martin Rütter hatte mit treffsiche­rer Alltagspsy­chologie für jedes Problem den passenden Tipp parat – auch für die eher vorübergeh­enden Probleme. Der Anklagepun­kt „Anarchisti­sches Verhalten“beschreibe nämlich nur eine Momentaufn­ahme im Leben eines Hundes, die auch bei Menschen auftritt. Insider nennen es „Pubertät“. „Das kann man nur aussitzen, bis es vorüber ist“, bemerkte Martin Rütter. Er warnte davor, zu viel Druck auszuüben und setzte dagegen auf emotionale­n Rückhalt ausgewählt­er Bezugspers­onen.

Was die bissige Luna betraf, so hatte Martin Rütter einen ganz einfachen Trick: Jedes Mal, wenn der Postbote vorbeischa­ut, sollte dieser dem Hund etwas Futter zuwerfen. Und siehe da: Es gibt keine Verletzten mehr! Obwohl man Luna natürlich zu Gute halten muss, „dass sie nur in die Hüfte beißt“. Das Publikum im Saal war von den Ratschläge­n des „Anwaltes der Hunde“sichtlich begeistert.

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