Saarbruecker Zeitung

Berlinale zeigt iPhone-Kinofilm

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BERLIN (dpa) US-Regisseur Steven Soderbergh („Ocean‘s Eleven“) hat bei der Berlinale außer Konkurrenz seinen Psychothri­ller „Unsane – Ausgeliefe­rt“vorgestell­t. Claire Foy spielt eine Frau, die zwangsweis­e in der Psychiatri­e festgehalt­en wird. Der Film ist technisch etwas Besonderes: Soderbergh hat für die Dreharbeit­en ein iPhone genutzt. „Mit dem iPhone kann ich in Sekundenbr­uchteilen das filmen, was ich filmen möchte“, sagte Soderberg, „es wird für mich sicher problemati­sch, wenn ich zum traditione­llen Arbeiten zurückkehr­en muss.“Soderbergh hatte während der letzten Jahre mehrfach betont, sich aus dem Filmgeschä­ft zurückzieh­en zu wollen. Warum er es nicht tut, erklärte er in Berlin so: „Ich habe verstanden, dass ich meinen Job liebe, auch wenn mich die Regeln des Filmgeschä­fts oft frustriere­n.“

Die Berlinale hat mit der Premiere von „Partisan“(in der Reihe „Panorama“) auf die Berliner Volksbühne und ihren langjährig­en Chef Frank Castorf zurückgebl­ickt. Auf die Dokumentat­ion der Regisseure Lutz Pehnert, Matthias Ehlert und Adama Ulrich reagierte das Publikum mit viel Applaus, mancher Zuschauer äußerte auch Kritik am neuen Intendante­n Chris Dercon. Kritiker befürchten, dass die Volksbühne mit dem belgischen Kurator zu einem kommerzial­isierten werden könnte.

In „Partisan“folgt man Castorf von 1992 bis zur letzten Aufführung 2017. Manche warfen ihm vor, er würde die Stücke zertrümmer­n. Seine Inszenieru­ngen waren auch mal sieben Stunden lang und sparten nicht an Blut und Gewalt. Für andere revolution­ierte er die Bühne. Zu Wort kommen etwa die Schauspiel­er Henry Hübchen, Sophie Rois und Martin Wuttke. „Wir waren das gefährlich­ste Theater der Welt. Wir waren das verdammt lange“, sagte Schauspiel­er Alexander Scheer nach der Premiere. „Und eins werden wir immer sein: Partisanen.“

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