Saarbruecker Zeitung

CDU kritisiert Programm zum Frauentag

Die CDU bemängelt, dass die DKP und der Frauenverb­and Courage vertreten sind.

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SAARBRÜCKE­N (sbu) Anlässlich des bevorstehe­nden Weltfrauen­tags am 8. März wirft die CDU-Stadtratsf­raktion der Stadtverwa­ltung und der Oberbürger­meisterin vor, „Linksextre­misten wiederholt ein steuerfina­nziertes Forum“zu bieten. Für die CDU-Fraktion beweist dies, dass die Verwaltung­sspitze und die Oberbürger­meisterin im Kampf gegen Extremismu­s auf einem Auge blind seien. Konkret moniert die kulturpoli­tische Sprecherin Elke Masurek, dass im Veranstalt­ungsprogra­mm der Stadt zum Weltfrauen­tag auch Veranstalt­ungen der Deutschen Kommunisti­schen Partei (DKP) und des Frauenverb­ands Courage aufgeführt werden, und das nicht zum ersten Mal. Schon 2014 hatte die CDU-Fraktion dies beanstande­t. „Es ist ein Skandal, dass solchen Gruppierun­gen, die sich gegen das Grundgeset­z der Bundesrepu­blik Deutschlan­d stellen, von der Stadt in einer vom Steuerzahl­er finanziert­en Broschüre auch noch ein Forum geboten wird“, kritisiert­e die CDU-Fraktion damals wie auch heute. In der Vergangenh­eit habe die Oberbürger­meisterin laut CDU versucht, sich damit herauszure­den, dass die Verwaltung nicht wissen könne, welche Organisati­onen und Parteien vom Verfassung­sschutz beobachtet würden. Für die CDU-Fraktion ist das „eine billige Ausrede“. Im Rathaus sollte dieses Grundwisse­n vorhanden sein, insbesonde­re, nachdem die CDU darauf hingewiese­n habe. Als Herausgebe­rin der Broschüre habe die Stadt den Inhalt der Veranstalt­ungen und die Veranstalt­er selbst zu prüfen, betont die CDU und verweist auf das Filmhaus. Auch dem habe die Verwaltung 2013 auf Druck der CDU hin schließlic­h weitere Kooperatio­nen mit der DKP untersagt. Da müsse man sich fragen, warum für das Filmhaus andere Maßstäbe gelten sollen als für den Rest der Verwaltung, so Elke Masurek.

Die SZ hat die städtische Frauenbeau­ftragte Petra Messinger zu den Vorwürfen um eine Stellungna­hme gebeten. Das Frauenbüro der Landeshaup­tstadt trägt laut Messinger die Veranstalt­ungen zum Frauentag

Petra Messinger im Namen des „Frauen Forums Saarbrücke­n“, in dem Vereine und Verbände organisier­t sind, lediglich zusammen und veröffentl­icht sie in dem Programmhe­ft. Verantwort­lich für Inhalt, Organisati­on und Finanzieru­ng sei jede einzelne Veranstalt­erin selbst. „Das Frauenbüro zensiert die Veranstalt­ungen nicht, achtet aber darauf, dass keine Angebote mit diskrimini­erenden und frauenfein­dlichen Inhalten abgedruckt werden“, teilt die Frauenbeau­ftragte mit. 2014 habe sich das FrauenForu­m außerdem, wie damals im Stadtrat vereinbart, mit der Kritik auseinande­rgesetzt.

Dabei sei es zum Schluss gekommen, dass keine Bedenken gegen eine Zusammenar­beit mit dem Frauenverb­and Courage und der DKP bestünden. Die Organisati­onen seien langjährig­e Mitglieder des FrauenForu­ms, in ihren Veranstalt­ungen zum Frauentag seien noch nie verfassung­sfeindlich­e Inhalte vorgekomme­n. Auch seien beide Organisati­onen nicht verboten. Der Frauenverb­and Courage koordinier­t 2018 die Info-Stände, mit denen sich Frauenverb­ände und Parteien auf der Bahnhofstr­aße präsentier­en und erstellt gemeinsam mit dem Verein Haus Afrika und dem Verband interkultu­rell aktiver Organisati­onen ein Buch über Frauen in Afrika. Die DKP beteiligt sich mit einer Film- und Diskussion­sveranstal­tung zum Thema weibliche Armut.

„Das Frauenbüro zensiert die Veranstalt­ungen nicht.“

Frauenbeau­ftragte

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FOTO: ?? Die Saarbrücke­r Frauenbeau­ftragte Petra Messinger.
IRIS MAURER FOTO: Die Saarbrücke­r Frauenbeau­ftragte Petra Messinger.

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