Die Aufholjagd der Roten Teufel läuft
Noch zu Beginn des Monats stand der 1. FC Kaiserslautern abgeschlagen am Tabellenende. Nach dem Sieg in Darmstadt fehlt nicht mehr viel bis zum rettenden Ufer.
Mal seit dem dritten Spieltag wieder die Abstiegsplätze verlassen.
Der viermalige deutsche Meister mag ein notorischer Krisenherd sein. Er verschleißt seit Jahren sein Personal, er gibt ständig mehr Geld aus, als er auf dem Konto hat. Und niemand weiß genau, ob er überhaupt die Lizenz für die 3. Liga bekommen würde, falls er im Mai tatsächlich zum ersten Mal aus dem Profifußball absteigen sollte. Aber eines wurde in Darmstadt auch deutlich: Dieser Club lässt viele Menschen einfach nicht los.
„Wir sind wieder da.“
Marius Müller
Torwart 1. FC Kaiserslautern
Nicht nur Strasser und etwa 3000 mitgereiste Fans zitterten bei diesem Abstiegskampf-Duell am Böllenfalltor mit. Auf der Tribüne stand auch der langjährige Lauterer Torjäger und Vorstandschef Stefan Kuntz, der bei seinem Herzensverein 2016 vom Hof gejagt wurde und jetzt die deutsche U21 trainiert.
Nach dem Spiel erklärte Marius Müller, wie Trainer Frontzeck die Mannschaft motiviert habe. „Er hat uns die Tabellen der vergangenen Wochen in die Kabine gehängt“, sagte der Torwart. „Anfang des Monats lagen wir noch zehn Punkte hinter Darmstadt, vor diesem Spiel waren es vier, jetzt ist es nur noch einer.“Frontzeck wiederum lobte die Mannschaft für ihren klaren Kopf. „Es ist nicht ganz leicht, Woche für Woche mit dem Rücken zur Wand zu stehen und diese Leistungen abzurufen“, sagte der 53-Jährige. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich von der Mannschaft sehe.“Frontzeck strahlt mit der Erfahrung von mehr als 30 Jahren im Profifußball und vier Trainerstationen in der Bundesliga eine sehr hilfreiche Ruhe aus. Auch die Routine der drei Wintertransfers Jan-Ingwer Callsen-Bracker (33), Halil Altintop (35) und Ruben Jenssen (29) verhilft dem Team zu neuer Stabilität – und die Anhänger schöpfen wieder Hoffnung.