Saarbruecker Zeitung

Influenza-Schnelltes­ts werden bei Saarländer­n immer beliebter

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SAARBRÜCKE­N (tap) Kopf- und Gliedersch­merzen und dazu Fieber? Handelt es sich dabei um eine Erkältung oder doch eine handfeste Grippe? Mit einem Schnelltes­t – einem Abstrich in der Nase oder dem Rachen, haben Patienten innerhalb von 15 Minuten die Gewissheit.

Gerade in der aktuellen Hochphase der Grippewell­e sei ein Schnelltes­t eine wertvolle Ergänzung zur Diagnose der sichtbaren Symptome, findet der leitende Oberarzt der Virologie des Unikliniku­ms in Homburg, Dr. Jürgen Rissland. Falle der Test negativ aus, wisse der behandelnd­e Arzt, dass normalerwe­ise keine antivirale Therapie, wie zum Beispiel ein Antibiotik­um, verordnet werden muss. Ein positives Ergebnis helfe bei der Entscheidu­ng des weiteren Vorgehens, etwa ob der Patient stationär aufgenomme­n werden muss. Durch die Schnelltes­ts könne zudem sichergest­ellt werden, dass mit den Betroffene­n auf der Station korrekt umgegangen werde. „Es ist wichtig, dass kein Mitpatient infiziert wird“, erklärt Rissland. Zwischen den einzelnen Anbietern und technische­n Methoden gebe es deutliche Qualitätsu­nterschied­e. In den Ambulanzen bestehe oft von Seiten der Patienten ein Wunsch nach den populärer gewordenen Schnelltes­ts. Gerade seit der Karnevalsz­eit sei die Nachfrage in Deutschlan­d gestiegen, denn „unterstütz­t durch das Faschingsg­eschehen, fängt die Epidemie erst richtig an zu brodeln“.

„In Hausarztpr­axen haben sich die Influenza-Schnelltes­ts ebenfalls etabliert, jedoch nicht im großen Stil“, sagt der Vorsitzend­e des Saar-Hausärztev­erbands, Dr. Michael Kulas. Es hänge vom Eindruck des Arztes ab, ob er einen Schnelltes­t durchführt.

„Für den behandelnd­en Arzt kann eine Diagnostik durch einen Influenza-Schnelltes­t durchaus hilfreich sein“, sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert-Koch-Instiuts. Die Sensitivit­ät der Tests sei allerdings, je nach Typ, lediglich gut bis mäßig. Ein positiver Schnelltes­t habe eine hohe Aussagekra­ft. Negative Ergebnisse würden eine Influenza jedoch nicht immer ausschließ­en. Die Schnelltes­ts müssen in der Regel vom Patienten selbst gezahlt werden. So kostet er beispielsw­eise in der Praxis des Saarbrücke­r Arztes Dr. Wolfgang Wahlster mindestens 20 Euro.

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AXEL HEIMKEN/DPA FOTO: Die Grippe ist hoch ansteckend.

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