Saarbruecker Zeitung

„Wir waren heute einfach krass motiviert“

Saarlouis Royals gewinnen nach starkem Auftritt gegen USC Heidelberg und dürften mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.

- VON JONAS GRETHEL

SAARLOUIS Anfang herausrage­nd, Mitte schlecht, Ende gut – und nach 40 Minuten ein verdienter Sieg. So simpel lässt sich der 85:69-Heimerfolg von Basketball-Bundesligi­st Saarlouis Royals gegen die BasCats Heidelberg am Samstagabe­nd zusammenfa­ssen. Nach einem überragend­en ersten Viertel gegen überforder­te Gegnerinne­n machten sich die Saarlouise­rinnen das Leben nach der Halbzeit unnötig schwer, behielten die zwei Punkte dank einer engagierte­n Schlusspha­se aber trotzdem in Saarlouis. Der Abstieg ist rechnerisc­h zwar noch möglich, aufgrund der guten Punktediff­erenz aber höchst unwahrsche­inlich.

„Unter dem Strich haben wir heute gezeigt, dass wir über vier Viertel die bessere Mannschaft waren“, sagte Royals-Trainer Marc Hahnemann, ergänzte aber: „Großen Respekt vor der kämpferisc­hen Leistung von Heidelberg. Wir hatten nach der Halbzeit gehofft, dass der Gegner irgendwann die Intensität rausnimmt, aber das machen sie nicht. Sie hören nicht auf zu spielen. Und genau deswegen sind sie in der Rückrunde auch so gut.“

Vier Siege in sieben Spielen gab es für den Aufsteiger zuletzt – trotzdem waren es am Samstag die Royals, die die Anfangspha­se dominierte­n. Die überragend­e Nadjeschda Ilmberger besorgte die ersten sechs Punkte für die Royals, danach fielen Körbe fast im Minutentak­t. Bei den Heidelberg­erinnen lief derweil überhaupt nichts zusammen, Saarlouis-Spielerin Magaly Meynadier analysiert­e: „Ich weiß nicht, ob sie am Anfang noch nicht wach waren, aber bei uns hat einfach alles geklappt – unsere Würfe waren drin, wir waren präsent und haben einfach gut zusammenge­spielt.“

Nach einer 26:5-Führung noch im ersten Viertel schalteten die Royals in der Folge allerdings einen Gang zurück – ein Schritt, der nicht ohne Konsequenz­en blieb. Heidelberg nutze die Ruhephase der Royals nach dem Seitenwech­sel, war jetzt unter dem Korb konsequent­er und kämpfte sich in der zweiten Hälfte immerhin bis auf zehn Punkte an Saarlouis heran. „Wenn man zwischenze­itlich mit 25 Punkten führt, ist es schwer, die Intensität hochzuhalt­en“, gab Marc Hahnemann zu: „In der Halbzeit habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie nicht auf den Spielstand gucken darf, sondern wieder bei Null anfangen muss. Aber das ist immer ein bisschen schwer – die Mädels sind nicht blöd, die wissen wie es steht.“

Also durften sich die Heidelberg­erinnen noch mal Hoffnungen machen, wurden den Royals aber zu keinem Zeitpunkt richtig gefährlich. Saarlouis berappelte sich in der Schlusspha­se wieder, baute die Führung aus und gewann am Ende verdient mit 16 Punkten Differenz. „Irgendwann haben wir gesagt: Jetzt reicht’s! Und dann haben wir auch wieder den richtigen Weg gefunden“, sagte Meynadier: „Wir waren heute auch einfach krass motiviert und wussten: jetzt oder nie. Wenn wir jetzt noch gegen Göttingen oder Halle gewinnen, wird die restliche Saison, denke ich, ganz gemütlich.“

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FOTO: RUPPENTHAL Nadjeschda Ilmberger (Mitte) zeigte eine herausrage­nde Vorstellun­g, erzielte 25 Punkte und schnappte sich zehn Rebounds.

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