Saarbruecker Zeitung

Neue Warnstreik­s sind wahrschein­lich

Zu Beginn der Tarifverha­ndlungen für den öffentlich­en Dienst zeichnen sich harte Gespräche ab.

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Gewinnzahl­en vom 26. 2. 2018

1 7 9 12 17 25 28 32 34 40 42 45 47 53 54 58 63 65 67 70 kommen rund 344 000 Bundesbeam­te einschließ­lich Anwärter hinzu, auf die das Tarifergeb­nis normalerwe­ise übertragen wird. „Wir hatten noch nie so günstige Rahmenbedi­ngungen wie 2018, und wir hatten noch nie eine so angezogene Wettbewerb­ssituation in der Konkurrenz um qualifizie­rte Fachkräfte und um Berufsnach­wuchs“, sagt Verdi-Chef Frank Bsirske. Die Steuereinn­ahmen sprudelten wie lange nicht, in der Wirtschaft herrsche „Festtagsst­immung“. „Jetzt sind wir dran im Wettbewerb um die besten Köpfe auch für den öffentlich­en Dienst, hier einen entspreche­nden Meilenstei­n zu legen“, betont der Chef des Beamtenbun­ds dbb, Ulrich Silberbach. Der Präsident der Vereinigun­g der kommunalen Arbeitgebe­rverbände (VKA),ThomasBöhl­e,sagt:„Wirhaben nach wie vor eine massive Verschuldu­ng, 141 Milliarden. Wir haben einen Investitio­nsrückstau von 126 Milliarden Euro.“Die Schere zwischen reichen und armen Kommunen gehe dabei immer noch auseinande­r. Und etwa bei den Bodenverke­hrsdienste­n bei den Flughäfen, im Nahverkehr und der Entsorgung zahlten die Kommunen schon mehr als private Anbieter. Ein Mindestbet­rag würde also dazu führen, dass Kommunen Dienstleis­tungen outsourcen müssten.

Bsirske und Silberbach hatten sich in der Frage von Warnstreik­s zuvor bedeckt gezeigt. Nun weisen sie auf die Mobilisier­ungsfähigk­eit der Gewerkscha­ften hin – und VKA-Präsident Böhle rechnet bereits damit, dass es zu Ausständen kommen wird.

Rathäuser, Polizei und Schulen haben es immer schwerer, angesichts der Konkurrenz gut zahlender Unternehme­n Fachkräfte zu binden. Allerdings erwarten mehr als zwei von drei Uni- und FH-Studenten von ihrem künftigen Job vor allem Sicherheit, wie eine Umfrage unter Studierend­en im Auftrag des Bundesbild­ungsminist­eriums zeigt. Das spricht wiederum für den öffentlich­en Dienst. Wie lange dauern die Verhandlun­gen?

Bis April. Nach dem Auftakt und einer zweiten Runde am 12. und 13. März ist die Abschlussr­unde vom 15. bis zum 16./17. April vorgesehen, dann mit einem neuen Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) als Verhandlun­gsführer des Bundes, wenn es zur Neuauflage einer großen Koalition kommt.

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FOTO: MATRIN MÜLLER/IMAGO Mitglieder der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) protestier­en zum Auftakt der Tarifverha­ndlungen für den öffentlich­en Dienst in Potsdam. Die Gewerkscha­ften fordern sechs Prozent mehr Geld.
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