Saarbruecker Zeitung

Meditativ: In-Zeit-Ensemble

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SAARBRÜCKE­N (sedi) Was ist Neue Musik heute? Ein Ensemble, bei dem jeder wild durcheinan­der spielt, ähnlich wie beim Freejazz? Ja, solche Passagen gab es auch beim Konzert des InZeit-Ensembles, das am Sonntag im Saarbrücke­r Theater im Viertel stattfand. Aber natürlich war da noch viel mehr: Meditative Klanglands­chaften, viele interessan­te Geräusche, die man dem jeweiligen Instrument gar nicht zugetraut hätte, und gegen Ende sogar etwas jazzigen Wohlklang gab es da zu hören.

Das wirkte für konvention­elle Ohren erholsam nach all den Dissonanze­n zuvor. Links hatte sich die Streicher-Fraktion gruppiert, bestehend aus Stefan Scheib (Kontrabass), Julien Blondel (Cello) und Thomas Hemkemeier (Violine). Auf der rechten Seite saßen Meta Poppelreit­er (Querflöte), Manuel Scherer (Trompete), Michael Hupperts (Posaune) und Wollie Kaiser (Saxophone, Klarinette­n), dazwischen Marius Buck am Schlagzeug. Bei der Hälfte der Stücke kam Dirigent Jonathan Kaell dazu und zeigte, wie improvisie­rtes Dirigat aussieht.

Mit seinen Handbewegu­ngen und Fingerzeig­en steuerte er das Ensemble, so wie es ihm gerade einfiel; fasziniere­nd, wie die Musiker ihm dabei folgten. Für die andere Hälfte übernahm Wollie Kaiser diesen Job. Schade nur, dass so wenig Zuhörer gekommen waren – gerade mal doppelt so viele wie Musiker.

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