„Keine Antwort ist doch auch eine Antwort“
Oft werden Nachrichten bei Whatsapp und Co. zwar gelesen, aber ignoriert. Das ärgert viele Internetnutzer – die Meinungen der SZ-Leser sind gespalten.
SAARBRÜCKEN (red) Die blauen Häkchen beim Kurznachrichtendienst Whatsapp oder die „Gesehen“-Angabe in Facebooks Messenger verraten es: Die Nachricht wurde vor Stunden gelesen, blieb seitdem jedoch unbeantwortet. Und das ärgert viele Internetnutzer, wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht.
So gaben 56 Prozent der Befragten an, dass sie ein solch ignorantes Verhalten aufrege. Vor allem die jüngere Generation von 14 bis 29 Jahren hat kein Verständnis dafür: Hier sind 67 Prozent genervt, wenn sie keine oder erst viel später eine Antwort auf ihre Nachricht bekommen. Gleichwohl: Die Hälfte der Befragten würde es vorziehen, wenn ihre Freunde erst gar nicht sehen könnten, ob eine Nachricht bereits gelesen wurde oder wann sie zuletzt online waren. So erklärten 62 Prozent der Teilnehmer, dass es sie ärgere, wenn andere sofort eine Antwort von ihnen erwarteten. Bei den meisten Kurznachrichtendiensten und Messenger-Apps lässt sich diese Funktion in den Rubriken „Sicherheit“, „Datenschutz“oder „Privatsphäre“abschalten.
Digitalradios immer beliebter in Deutschland
BERLIN (dpa) Die Verkaufszahlen von Digitalradios steigen weiter. 2017 gingen bundesweit 1,3 Millionen Empfänger für DAB+ über die Ladentheken – eine Steigerung um 11,3 Prozent zum Vorjahr. Das geht aus Zahlen des Branchenverbands gfu hervor. Hinzu kommen Digitalradios, die in Neuwagen verbaut werden. Laut der Deutschen AutoTreuhand (DAT) steckt mittlerweile in vier von zehn verkauften Neuwagen ein für DAB+ ausgelegtes Radio. Das Digitalradio DAB+ erreicht deutschlandweit mittlerweile rund 96 Prozent der Bevölkerung mit regional unterschiedlichem Angebot aus öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Die deutschen Autobahnen sind laut dem Digital-Radio-Büro Deutschland zu rund 98 Prozent abgedeckt. Welche Programme in der eigenen Region ausgestrahlt werden, sehen Nutzer auf der Webseite digitalradio.de.
Die Saarbrücker Zeitung hat bei einer Facebook-Umfrage nachgehört, wie die SZ-Leser zu diesem Thema stehen. Vielen ist das Phänomen zwar bekannt, sie ärgern sich allerdings nicht sonderlich darüber. So erklärte Melanie Kähler, dass man „eben nicht immer und überall Zeit hat, um auf eine Nachricht zu antworten“. Sie wolle vielmehr selbst entscheiden, wann sie reagiere. Auch Miriam Steinbach kann die Aufregung nicht verstehen: „Ich habe keine Lust, mich für Nicht-Anworten zu rechtfertigen“, schreibt sie. Helga Overesch ist da anderer Meinung. Sie findet ein derartiges Verhalten „sehr unhöflich“. Schließlich dauere es nur „ein paar Sekunden“, eine Antwort in sein Smartphone zu tippen. Gerry Lauer sieht das ähnlich: „Gerade wenn man was fragt, erwartet man auch eine Antwort.“Dass eine Nachricht über Whatsapp, Facebook und Co. ignoriert wird, interpretieren einige der SZ-Leser auch als subtile Botschaft. „Keine Antwort ist doch auch eine Antwort“, schreibt etwa Andrea Remmel. www.facebook.com /saarbrueckerzeitung