Netzwerk gibt Tipps zu fairem Konsum
Initiative in Saarbrücken erklärt unter anderem, wie man Plastikmüll im Alltag vermeiden kann.
sie mit ihrem Verhalten dazu beitragen, dass es anderen Menschen auf der Welt schlecht geht“, erklärt die NES-Geschäftsführerin.
In Geschäften hierzulande ist oft sehr gut gekennzeichnet, welche Produkte von ihrer Entstehung bis zum Konsumenten fair gehandelt wurden, sodass Menschen bewusst diese Produkte kaufen können. Aber der Fairness-Gedanke ist weitaus komplexer. Ulrike Dausend gibt Beispiele: „In Südamerika werden Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, damit große Konzerne an die Lithium-Abbaugebiete kommen. Lithium ist für jedes Handy zwingen notwendig. Jetzt stellt sich die Frage, ob wir wirklich immer das neueste Handy auf dem Markt brauchen und so diese Menschenvertreibung durch unser Handeln immer mehr forcieren“, sagt die 51-Jährige, die das Handy-Beispiel sinnbildlich für die gesamte Elektrobranche ins Feld führt.
Zehn Angestellte und 15 Honorarkräfte hat das NES, das sich aus Geldern des Bundes, des Landes und von Stiftungen finanziert. Im Jahr 2017 besuchte das NES etwa 700 Schulen und konfrontierte die
„Fairtrade ist dabei ein wichtiges Thema, weil es eben sehr griffig ist und in aller Munde.“
Ulrike Dausend
Netzwerk Entwicklungspolitik
in Saarbrücken
Kinder mit der Konsumrealität und zeigte ihnen Verbesserungsvorschläge.
Auch die Städte und Kommunen nimmt Ulrike Dausend dabei in die Pflicht. „Von ihnen geht eine große Signalwirkung auf die Menschen aus. Kommunen, die beispielsweise nur fair gehandelten Kaffee ausschenken, werden auch darüber nachdenken, umweltfreundliches Papier in ihren Drucker zu verwenden. Und so wird dieser Umweltgedanke mit der Zeit immer größer.“
Für Erwachsene bietet das NES ebenfalls Vorträge an, zum Beispiel zu den Themen Landwirtschaft oder Konsum. Jeden letzten Samstag im Monat gibt es vom NES in Saarbrücken einen konsumkritischen Stadtrundgang, bei dem die Konsumprobleme der Gesellschaft direkt vor Ort aufgedeckt und angesprochen werden. Auch einzelne Gruppen können sich für einen solchen Stadtrundgang anmelden. „Wir hatten sogar schon eine Geburtstagsgesellschaft, die sich angemeldet hat. Insgesamt hat sich das Bewusstsein der Menschen hin zu Fairtrade oder fairem Konsumverhalten schon sehr verbessert, aber es gibt immer noch jede Menge zu tun“, so Dausend.