Saarbruecker Zeitung

Waldwege nach nassen Monaten endlich frei

Lange Zeit ging’s nicht vorwärts: Die Böden waren aufgeweich­t. Schwere Maschinen konnten gefälltes Holz nicht abtranspor­tieren.

- Produktion dieser Seite: M. Saeftel, J. Laskowski, A. Stallmann

Wetterunbi­llen nicht bedient werden. Die geschlagen­en Stämme blieben liegen, schildert der Revierförs­ter, dessen Arbeitsref­ugium der Wald nahe Völklingen und Warndt ist und sich größtentei­ls Richtung Überherrn erstreckt.

Dabei waren es nicht nur die Großkunden aus der Industrie, die sich in Geduld üben mussten. Der 28-Jährige: „Viele Privatabne­hmer machten sich Sorgen, weil sie kein Brennholz für ihre Öfen bekamen.“Merzbach habe jene immer wieder aufs Neue vertrösten müssen. „Ich konnte bis Ende Januar nichts bereitstel­len“, berichtet er.

Doch allmählich entspanne sich die Lage. Auslöser dafür: der Dauerfrost. „Jetzt kommen wir wieder mit unseren Maschinen in den Wald.“Statt Morast seien die Wege nun knüppelhar­t gefroren. Eine Piste, über die nun die Fahrzeuge rollen, ohne Schaden anzurichte­n. So könnten er und seine Kollegen die liegengebl­iebenen Arbeiten aufholen. Drei Waldarbeit­er beackerten das Revier auf einer Fläche von rund 2000 Hektar und damit ungefähr so groß wie 2000 Fußballfel­der. Bei Bedarf ordere Merzbach Privatunte­rnehmen, die dann im Auftrag des staatliche­n Landesbetr­iebs Saarforst unterstütz­en. Denn über die übliche Schicht hinaus könnten die drei festen Forstmitar­beiter nicht gefordert werden. „Das ist ein Knochenjob.“Nach acht Stunden seien die Kollegen platt.

„Wenn das Wetter so kalt bleibt, kommen wir nach“, ist der Experte überzeugt. Dann sollen beispielsw­eise Firmen mit Bauholz versorgt werden, die ihre Produktion auf Grund der prekären Liefersitu­ation zurückgefa­hren hätten. „Das Wetter ist jetzt perfekt“, wertet der Förster.

Schäden an gefällten Bäumen seien durch die Feuchtigke­it indes nicht entstanden. Der Revierförs­ter: „Wir haben zuvor nichts geschlagen, was hätte kaputt gehen können.“Und da während der feuchten Wochen auf den Einsatz schwerer Maschinen vezichtet wurde, sei Merzbachs Wald gänzlich unbeschade­t davongekom­men.

Wie viel Holz nun aus dem Wald raus muss und dort zurzeit lagert, das weiß der gebürtige Bonner allerdings nicht. Zumal demnächst nach Bedarf wieder gefällt werden soll. Übrigens: Für den Rheinlände­r mit Staatsexam­en ist es das erste Revier, das er leitet.

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