Saarbruecker Zeitung

Die Stadt soll die Grundschul­en behalten

SPD und Grüne im Stadtrat weisen den Vorschlag des Landkreist­ags zur Schulträge­rschaft zurück.

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SAARBRÜCKE­N (red) Als „wenig zielführen­d und unausgegor­en“hat Mirco Bertucci, der SPD-Chef im Stadtrat, den Vorschlag des Landkreist­ages bezeichnet, die Trägerscha­ft der Grundschul­en von den Kommunen wegzunehme­n und auf die Landkreise und den Regionalve­rband zu verlagern.

„Interkommu­nale Zusammenar­beit“, so meint Bertucci, „ist gut und richtig, und manchmal ist es auch sinnvoll, Aufgaben auf eine höhere Ebene zu verlagern. Für die Grundschul­en der Landeshaup­tstadt gilt das aber nicht.“

Saarbrücke­n unterhalte insgesamt 27 Grundschul­en mit 29 Standorten. Bertucci versichert: „Wir halten sie ordentlich in Schuss und haben bis 2021 bauliche Investitio­nen in Höhe von insgesamt rund 38 Millionen Euro vor uns. Unser Gebäudeman­agement und das Amt für Kinder und Bildung arbeiten gut und verlässlic­h und in enger Kooperatio­n mit Landesregi­erung und Regionalve­rband.“

Für die Landeshaup­tstadt gebe es keinen Grund, daran etwas zu ändern. Interkommu­nale Kooperatio­n könne man nicht von oben verordnen, und sie müsse im konkreten Einzelfall Sinn machen.

Susanne Nickolai, bildungspo­litische Sprecherin der SPD-Fraktion, ergänzt: „Die Landeshaup­tstadt hat sich im Rahmen des Kita-Ausbaus der letzten Jahre zu einem der wichtigste­n Träger von Krippen und Kindergärt­en entwickelt. Der Ausbau geht weiter. Die Zusammenar­beit zwischen Kitas und Grundschul­en wird erleichter­t durch die gemeinsame Trägerscha­ft, durch kurze Wege und gemeinsame Ansprechpa­rtner.“

Das funktionie­re gut – etwa bei der Unterstütz­ung des Übergangs von Kita zur Grundschul­e.

Auch die Grünen-Stadtratsf­raktion steht dem Vorschlag des Landkreist­ages skeptisch gegenüber und lehnt ihn im Falle der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n ab.

„Die Verwaltung zu verschlank­en und Möglichkei­ten interkommu­naler Zusammenar­beit auszuloten, ist der richtige Weg, um die Finanzsitu­ation der Kommunen zu verbessern. Doch im Falle des jüngsten Vorschlags des Landkreist­ages sehen wir eine Kostenersp­arnis nicht gegeben“, warnt die bildungspo­litische Sprecherin der Grünen-Stadtratsf­raktion, Karin Burkart.

Sollte die Grundschul­trägerscha­ft von den Kommunen auf die Kreise übergehen, würde dies nach Burkarts Einschätzu­ng darauf hinauslauf­en, dass aufgrund der steigenden Kosten auf Kreisebene die Kreisumlag­e erhöht würde.

Das belaste letztlich wiederum die Kassen der Städte und Gemeinden. Daher erteile die Grünen-Fraktion dem vom Landkreist­ag vorgeschla­genen Modell im Falle der Stadt Saarbrücke­n und des Regionalve­rbandes eine klare Absage.

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FOTO: MERZBACH Revierförs­ter Jens Merzbach mit Hund Djago unterwegs.

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