Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­n und seine Verbündete­n wollen Hilfe aus Berlin

Die Allianz „Für die Würde unserer Städte!“fordert: Die Kommunen müssen bei bundesgese­tzlich verursacht­en Sozialkost­en entlastet werden.

- Produktion dieser Seite: M. Saeftel, J. Laskowski, A. Stallmann

SAARBRÜCKE­N (red) Oberbürger­meisterin Charlotte Britz unterstütz­t ausdrückli­ch die Forderunge­n, mit denen sich das Aktionsbün­dnis „Für die Würde unserer Städte!“zur Entschuldu­ng finanzschw­acher Kommunen an die Spitzenver­treter der Bundespart­eien gewandt hat. Das teilt die Stadt-Pressestel­le mit.

In dem Aktionsbün­dnis, dem auch die Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n angehört, kämpfen 70 unterfinan­zierte und hochversch­uldete deutsche Städte für eine bessere Finanzauss­tattung und eine Entschuldu­ng bei Bund und Ländern (die SZ berichtete).

In dem aktuellen Schreiben des Aktionsbün­dnisses heißt es im Hinblick auf den neuen Koalitions­vertrag, die Kommunen müssten bei den im Wesentlich­en bundesgese­tzlich verursacht­en Sozialkost­en entlastet werden. Neben den Ländern müsse sich auch der Bund bei der Bildung eines Altschulde­nfonds engagieren.

Die Finanzieru­ng von gesetzlich vorgeschri­ebenen Aufgaben durch die Aufnahme immer neuer Liquidität­skredite müsse endlich aufhören. Dazu sagt die Saarbrücke­r Oberbürger­meisterin Charlotte Britz: „Es ist erfreulich, dass im neuen Koalitions­vertrag Hilfen zur Selbsthilf­e für die finanzschw­achen Kommunen vorgesehen sind. Das zeigt, dass die bisherigen Aktivitäte­n unseres Aktionsbün­dnisses endlich auch auf Bundeseben­e wahrgenomm­en werden. Doch die Absichtser­klärung im Koalitions­vertrag kann nur ein erster Schritt sein. Jetzt müssen rasch konkrete Taten folgen. Dazu zählt die Einrichtun­g der von den Bundespart­eien zugesagten Kommission zur Gleichwert­igkeit der Lebensverh­ältnisse unter Beteiligun­g der Bundesländ­er, der Kommunalen Spitzenver­bände und unseres Bündnisses.“Die versproche­ne Kommission soll die Grundlagen dafür erarbeiten, dass die Probleme der Kommunalfi­nanzen strukturel­l gelöst werden. Diese Forderung hatte das Aktionsbün­dnis bereits in einer „Saarbrücke­r Resolution zur Gleichheit der Lebensverh­ältnisse“zum Ausdruck gebracht, die auf einer Tagung im November 2017 im Rathaus St. Johann verabschie­det worden war. Generell wird die Situation dadurch verschärft, dass sich das gesamte Saarland schon seit zahlreiche­n Jahren in einer Haushaltsn­otlage befindet. Der Schuldenst­and des Saarlandes liegt bei rund 14 Milliarden Euro.

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