Saarbruecker Zeitung

Für Guardiola ist der Anfang gemacht

Der Star-Trainer gewinnt seinen ersten Titel in England. Es soll nicht sein letzter sein. Danach wird er politisch.

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Referendum in Schottland im September 2014, in dem sich die Schotten für einen Verbleib im Vereinigte­n Königreich aussprache­n. „Ihr habt es den Leuten erlaubt, sich eine Meinung zu bilden und abzustimme­n“, sagte Guardiola. Darum gehe es auch den Anführern der katalanisc­hen Unabhängig­keitsbeweg­ung.

Der Trainer sah sich allerdings auch mit Gegenfrage­n konfrontie­rt. Zu Beginn seiner Ausführung­en nach dem Finalsieg gegen Arsenal hatte er sich auch bei Clubbesitz­er Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan bedankt. Er ist Mitglied der Herrscherf­amilie in Abu Dhabi und fungiert als stellvertr­etender Ministerpr­äsident in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten, die immer wieder wegen angebliche­r Menschenre­chtsverlet­zungen in der Kritik stehen. Auf die Frage, wie er das mit seinem Einsatz für Menschlich­keit und Demokratie vereinbare­n könne, gab sich Guardiola weniger meinungsst­ark. „Jedes Land entscheide­t für sich, wie es leben möchte“, sagte er.

Unabhängig von politische­n Fragen soll der erste Titel für Guardiola seit seinem Amtsantrit­t vor anderthalb Jahren und der 22. insgesamt als Vereinstra­iner der Beginn einer erfolgreic­hen Ära für ManCity sein. Der Club mit den deutschen Nationalsp­ielern Ilkay Gündogan und Leroy Sane – beide spielten gegen Arsenal stark – peilt in dieser Saison insgesamt drei Trophäen an.

Neben dem Ligapokal dürfte City die Meistersch­aft sicher haben. Der Vorsprung des Tabellenfü­hrers auf Verfolger Manchester United beträgt bei einem Spiel weniger 13 Punkte. Auch in der Champions League gehört Guardiolas Team nach dem 4:0 im Achtelfina­l-Hinspiel beim FC Basel zum Favoritenk­reis. Der Sieg im Ligapokal soll dem Team Auftrieb für weitere Großtaten geben. „Einen Titel zu holen, das hilft, noch mehr zu gewinnen, das stimmt“, betonte Guardiola.

Während bei seinem Club Aufbruchss­timmung herrscht, ist bei Arsenal Ernüchteru­ng eingekehrt. Wieder einmal enttäuscht­e die Mannschaft in einem großen Spiel. „Die Fans wollen sehen, dass die Spieler laufen so schnell sie können, aber sie spazieren einfach über den Platz“, sagte TV-Fachmann und Ex-Nationalsp­ieler Gary Neville über Arsenals Profis und bezeichnet­e die Einstellun­g des Teams als „absolute Schande“.

Weltmeiste­r Shkodran Mustafi patzte vor dem ersten Gegentor durch Sergio Agüero entscheide­nd. Von seinem Nationalma­nnschaftsk­ollegen Mesut Özil war nur wenig zu sehen. Und der ehemalige Dortmunder Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang blieb wirkungslo­s, er vergab eine Riesenchan­ce. Die Rufe nach der Ablösung von Teammanage­r Arsène Wenger im Sommer nach dann fast 22 Jahren dürften wieder lauter werden.

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FOTO: IRELAND/AP/DPA Da ist das Ding: Pep Guardiola (Mitte) ist seit anderthalb Jahren Trainer von Manchester City, nun hat er endlich seine Trophäe gewonnen. Im Finale des League Cups setzte sich City mit 3:0 gegen Arsenal durch.

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