Ton im Dauerstreit mit Ultras wird in Hannover schärfer
HANNOVER (dpa) Im Streit mit den eigenen Ultras setzt Hannovers Clubchef Martin Kind auf Konfrontation. Nachdem die Stimmung beim Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag so schlecht wie noch nie in dieser Saison war, griff der 96-Präsident Teile der Anhänger mit scharfen Worten an. „Sie lassen keine Strategie erkennen, kein Konzept, nichts – das ist mein eigentlicher Vorwurf. Sie lehnen alles ab, hinterlassen verbrannte Erde, und am Schluss bleibt Chaos“, sagte Kind gestern in einem Interview: „Warum kommen sie überhaupt? Sie reden immer von Unterstützung und wirken doch nur destruktiv. Das Einfachste ist doch, dass sie wegbleiben.“
Bei der 0:1-Niederlage gegen Gladbach hatte der harte Kern der 96-Fans der eigenen Mannschaft erneut die Unterstützung versagt und Kind beschimpft. Auslöser war eine vom Verein abgesagte Podiumsdiskussion. Auf dieser Veranstaltung hatte eigentlich versucht werden sollen, die Wogen zu glätten. Mit der einseitigen Absage der Veranstaltung schürte der Club aber wieder den Widerstand in der eigenen Fanszene. Die Ultras wollen dabei unter anderem eine Übernahme des Fußball-Bundesligisten durch Kind verhindern und deshalb die 50+1-Regel in der Vereinssatzung verankern. Im April steht bei Hannover 96 dann wieder eine Mitgliederversammlung an, auf der das Thema hochkochen dürfte.