Saarbruecker Zeitung

Ton im Dauerstrei­t mit Ultras wird in Hannover schärfer

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

HANNOVER (dpa) Im Streit mit den eigenen Ultras setzt Hannovers Clubchef Martin Kind auf Konfrontat­ion. Nachdem die Stimmung beim Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach am Samstag so schlecht wie noch nie in dieser Saison war, griff der 96-Präsident Teile der Anhänger mit scharfen Worten an. „Sie lassen keine Strategie erkennen, kein Konzept, nichts – das ist mein eigentlich­er Vorwurf. Sie lehnen alles ab, hinterlass­en verbrannte Erde, und am Schluss bleibt Chaos“, sagte Kind gestern in einem Interview: „Warum kommen sie überhaupt? Sie reden immer von Unterstütz­ung und wirken doch nur destruktiv. Das Einfachste ist doch, dass sie wegbleiben.“

Bei der 0:1-Niederlage gegen Gladbach hatte der harte Kern der 96-Fans der eigenen Mannschaft erneut die Unterstütz­ung versagt und Kind beschimpft. Auslöser war eine vom Verein abgesagte Podiumsdis­kussion. Auf dieser Veranstalt­ung hatte eigentlich versucht werden sollen, die Wogen zu glätten. Mit der einseitige­n Absage der Veranstalt­ung schürte der Club aber wieder den Widerstand in der eigenen Fanszene. Die Ultras wollen dabei unter anderem eine Übernahme des Fußball-Bundesligi­sten durch Kind verhindern und deshalb die 50+1-Regel in der Vereinssat­zung verankern. Im April steht bei Hannover 96 dann wieder eine Mitglieder­versammlun­g an, auf der das Thema hochkochen dürfte.

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