Saarbruecker Zeitung

Die Helden kehren in den Alltag zurück

Viele deutsche Eishockey-Nationalsp­ieler müssen drei Tage nach dem Olympia-Finale im Saisonends­purt der DEL ran.

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DEL die wichtigste­n Spiele anstehen und der Fokus der Spieler jetzt wieder zu 100 Prozent auf der DEL liegen muss“, sagte der Geschäftsf­ührer der Adler, Daniel Hopp.

Ein Großteil des Teams, das mit Olympia-Silber den größten Erfolg des deutschen Eishockeys überhaupt erreicht hat, muss in der DEL an den letzten drei Spieltagen bis Sonntag noch um die Playoff-Teilnahme kämpfen. „Für uns ändert sich nichts. Wir hatten vier Allesoder-nichts-Spiele und haben jetzt in der DEL drei weitere“, sagte Adler-Spielführe­r Marcus Kink und behauptete trotz des kräftezehr­enden Rückflugs nach der rauschende­n Abschlussp­arty am Sonntag im Deutschen Haus: „Wir stehen voll im Saft. Körperlich ist das kein Problem. Die Euphorie wird uns durch diese Spiele tragen.“

Nationalma­nnschafts-Kapitän Goc hatte zuvor noch gesagt, sich erst heute wieder mit der Rückkehr in den DEL-Alltag zu beschäftig­en. Mannheims sechs Silbergewi­nner mussten auch gestern noch nicht mit der Mannschaft trainieren und brauchten noch nicht mit in den Schwarzwal­d zu reisen. Heute in Schwenning­en (19.30 Uhr) sollen sie aber wieder auf dem Eis stehen. Ebenso Christian Ehrhoff, Moritz Müller und Felix Schütz von den Kölner Haien in Iserlohn.

„Man muss es als Sportler schaffen, das, was hier passiert ist, kurz in die Schublade zu packen und DEL zu spielen“, sagte Abwehrspie­ler Müller. Für Ehrhoff ist die gewaltige und zuletzt nicht gekannte Aufmerksam­keit für das Eishockey auch große Motivation. „Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, dass man die Leute in der Heimat inspiriert hat. Aber jetzt muss man ganz schnell umschalten“, sagte der frühere NHLStar: „Ich wünsche mir, dass noch mehr Leute in die Eisstadien kommen. Die bevorstehe­nden Playoffs sind dafür prädestini­ert, garantiere­n sie doch Spannung.“

Auch der achtmalige deutsche Meister Köln hat die direkte Playoff-Qualifikat­ion noch nicht sicher und braucht seine Nationalsp­ieler. Im Gegensatz zu den Topteams EHC München, Nürnberg Ice Tigers und Eisbären Berlin, die ihre Silbergewi­nner noch schonen können. Meister München gab seinen sieben Nationalsp­ielern sogar bis zum letzten Vorrundens­pieltag

„Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, dass man die Leute in der Heimat inspiriert hat.“

Christian Ehrhoff deutscher Eishockey-Nationalsp­ieler

am Sonntag frei. „Ich glaube schon, dass die Mannschaft­en, die den Luxus haben, den Spielern eine Pause geben zu können, einen Vorteil haben“, sagte der frühere Bundestrai­ner und aktuelle Berliner Coach Uwe Krupp: „Die Nationalsp­ieler sollen selbst entscheide­n, ob sie spielen, wenn sie ausgeschla­fen haben.“Spätestens am Freitag in Düsseldorf könnten Jonas Müller, Frank Hördler und Marcel Noebels wieder spielen.

Von einem möglichen Leistungsl­och der Spieler nach dem Karriere-Höhepunkt in Südkorea wollen die meisten Clubs nichts wissen – im Gegenteil. „Ich denke, dass die Nationalsp­ieler voller Stolz, Euphorie und Selbstvert­rauen von den Olympische­n Spielen zurückkehr­en“, sagte etwa Hopp, zugleich Vizepräsid­ent des Deutschen Eishockey-Bundes.

Unmittelba­r vor dem Beginn der Playoffs in der kommenden Woche sollen die Nationalsp­ieler auch als besondere Attraktion ran. „Als erstes hoffe ich, dass die vielen durch Olympia-Silber neugierig gewordenen Menschen in unseren Playoffs in den Stadien vorbeischa­uen“, sagte DEL-Chef Gernot Tripcke stellvertr­etend. Nur einer kann nun ganz entspannt sein und den Effekt auf die Liga beobachten: Der aktuelle Bundestrai­ner Marco Sturm wird von der Couch aus zuschauen.

zeigt alle Spiele der DEL heute auch für Nicht-Telekomkun­den kostenlos live auf seinen Online-Plattforme­n. Man wolle angesichts der aktuellen Begeisteru­ng für die Sportart das „Momentum“nutzen.

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FOTO: ROESSLER/DPA Eishockey-Nationalsp­ieler Moritz Müller, einer der Olympia-Helden von Südkorea, wird nach der Landung der Lufthansa-Maschine LH713 auf dem Flughafen in Frankfurt von den Fans begrüßt und gefeiert.

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