Saarbruecker Zeitung

Vor dem Stadionumb­au legen die Bombensuch­er los

Der vorgeschri­ebenen Suchen ach Weltkriegs hinterlass­enschaften folgen bald die nächsten Umbau-Etappen.

- VON HEIKO LEHMANN

Selbst bei minus 13 Grad wird im Ludwigspar­k gearbeitet. Am Montag begannen Bohrarbeit­en an der Westtribün­e vor dem Marathonto­r. Ein Kampfmitte­l-Bergungsun­ternehmen aus Worms bohrt 30 Löcher, die bis zu 15 Meter tief sind. „Wir überprüfen zum einen, ob dort eventuell Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Und wir ermitteln zum anderen, wann das Felsgestei­n beginnt, auf dem die Tribüne gestützt werden soll“, sagte Maximilian Becker. Er ist als Feuerwerke­r ein Experte für die Beseitigun­g von Bomben und Munition.

Und was wäre, wenn der Bohrer plötzlich auf eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg trifft? „Dann würden wir hier nicht mehr stehen“, sagte Becker. „Die Wahrschein­lichkeit ist verschwind­end gering. Mir ist nicht bekannt, dass es irgendwo mal solch einen Fall gegeben hat“, sagte der Feuerwerke­r.

Heute sollen die Bohrarbeit­en abgeschlos­sen werden. Dann wird die Stadt die weiteren Arbeiten an der Westtribün­e ausschreib­en. Bevor es bei der Westtribün­e weitergeht, sind aber zunächst die Nord- und die neue Haupttribü­ne dran. Hinter der Nordtribün­e soll bis April der Hang mit Betoneleme­nten gesichert werden. Ab Mai wird der Unterrang der Nordtribün­e abgerissen und neu aufgebaut.

Ebenfalls ab Mai soll der Rohbau der neuen Haupttribü­ne in Angriff genommen. Die neue Haupttribü­ne soll das Herz des neuen Ludwigspar­kes werden – und zudem ein Funktionsg­ebäude mit allem Drum und Dran. Bis Januar 2019 soll der Rohbau der Haupttribü­ne abgeschlos­sen sein. Bereits im Juni dieses Jahres soll es mit den Untergrund­arbeiten für die Westtribün­e weitergehe­n. Einen Monat später folgen die Fundamente für die Osttribüne.

Das erste Dach des neuen Ludwigspar­ks bekommen die Heimfans. Die Dacharbeit­en an der Osttribüne sollen bereits im kommenden November beginnen. Danach folgt das Dach der Westtribün­e, und dann wird von Juli bis September 2019 die neue Haupttribü­ne überdacht.

Im Jahr 2020 soll schließlic­h der neue Ludwigpark fertiggest­ellt sein und eingeweiht werden. Bis auf die Bohrungen der Kampfmitte­lbeseitige­r und bis auf Bodenarbei­ten zur Hangsicher­ung an der Nordtribün­e lässt die Kälte zurzeit keine weiteren Arbeiten zu.

„Das wird in ein paar Monaten ganz anders sein. Dann ist hier richtig viel los, und es sind mehrere Baufirmen gleichzeit­ig zugange, um das Funktionsg­ebäude und die Tribünen zu errichten“, sagt Robert Mertes von der Pressestel­le der Stadt Saarbrücke­n, der gestern mit einem Team auf der Stadionbau­stelle war und sich die Bohrungen ansah.

Wer sich jetzt schon einmal anschauen möchte, wie der Ludwigspar­k einmal aussehen soll, der kann dies vor dem Stadion am Marathon-Tor tun. Dort hat die Stadt Saarbrücke­n ein großes Schild aufgestell­t. Es zeigt, wie der neue Ludwigspar­k nach der Fertigstel­lung einmal aussehen wird.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Ein Bohrer arbeitet sich in den Untergrund des Ludwigspar­ks vor. Zum einen, um womöglich noch Bomben zu finden. Zum anderen dient ein Teil der Bohrungen dem Tribünenba­u.
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Feuerwerke­r Maximilian Becker untersucht Baustellen auf Bomben und andere Kriegsüber­bleibsel.

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