Saarbruecker Zeitung

Im Ellenfeld hoffen sie trotz allem noch

Die Planungen in Neunkirche­n laufen, bis man etwas anderes vom FCS hört. Große Bedenken in Elversberg, der FCH-Boss findet die Entscheidu­ng erwartbar.

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NEUNKIRCHE­N/ELVERSBERG/HOMBURG (cor/raps) Obwohl die Anzeichen auf Völklingen als Spielort des 1. FC Saarbrücke­n auch in einer möglichen Drittliga-Saison hindeuten, plant Borussia Neunkirche­n solange weiter mit dem Ellenfeld als Alternativ­e, bis man etwas anderes vom FCS hört. Der Stadionbea­uftragte Jens Kelm erwartete gestern noch einen Anruf von FCS-Präsidiums­mitglied Christian Seiffert. Man sei in engem Kontakt mit dem FCS, habe genügend Parkplätze, sagte Kelm: „Der Bauantrag wegen des Flutlichts ist unterwegs, am 8. März gibt es ein weiteres Treffen zur Zuwegung mit Polizei, Feuerwehr und Unterer Bauaufsich­t.

Laut SZ-Informatio­nen hätten die Gutachter des DFB bei der Begehung des Ellenfelds­tadions erhebliche Bedenken hinsichtli­ch der Baustruktu­r von Tribünen und Funktionsr­äumen geäußert. Eine Rasenheizu­ng gibt es dort nicht. Die Schaffung der notwendige­n Parkfläche­n und Zuwegungen wäre laut SZ-Informatio­nen aber nur über Ankauf oder Miete naheliegen­der Flächen machbar gewesen – was wiederum die Kosten nach oben geschraubt hätte. Borussias Vorsitzend­er Martin Bach will jetzt erst mal abwarten. Er denkt, dass man bei den Kosten gut dastehen würde. Auch ein Gutachten zur Bausubstan­z der Spieser Kurve sei sehr positiv ausgefalle­n. Für den Verein wäre es „eine große Chance“, sagte Bach, „der FCS hat sich bei uns gut aufgehoben gefühlt.“Zumal viele FCS-Fans auf das Ellenfeld als Spielort hofften.

Bei der SV Elversberg sah man die Entscheidu­ng eher emotionslo­s. Präsident Dominik Holzer selbst äußerte sich nicht. Pressespre­cherin Christina John sagte: „Sowohl wir als auch der FCS haben eine mögliche Vermietung unseres Stadions sorgfältig geprüft. Im Ergebnis kam allerdings heraus, dass bei den weiteren Stellen, die von einer zusätzlich­en Vermietung des Stadions betroffen wären – wie Anwohner und Gemeinde, Dienstleis­ter und öffentlich­e Stellen – sehr große Bedenken herrschen und eine zusätzlich­e Belastung zum Teil strikt abgelehnt wird.“Aus Verantwort­ung gegenüber den Betroffene­n respektier­e man diese Haltung natürlich. „Die Entscheidu­ng des FCS, seine Heimspiele weiterhin in Völklingen auszutrage­n, ist daher aus unserer Sicht absolut begründet“, sagte John – auch mit Blick auf den geplanten weiteren Ausbau der Elversberg­er Arena während der Saison 2018/2019.

Gegen Homburg sprachen wohl Sicherheit­sbedenken. Der FC Homburg ist zwar nicht Eigentümer des Waldstadio­ns, hätte aber auch vom Gastspiel des FCS profitiert. „Wir hätten als Saarländer den FCS nicht im Stich gelassen. Man muss da auch mal das Kriegsbeil begraben“, sagte der FCH-Vorsitzend­e Herbert, Eder, „natürlich hätte die Stadt Homburg und wir als Nutzer auch davon partizipie­rt.“Die Entscheidu­ng sei aber erwartbar gewesen. Ob sie richtig ist, wollte der Steuerbera­ter nicht beurteilen. Man müsse „sich sehr gut überlegen, wie sinnvoll es ist, für ein oder zwei Spielzeite­n einen siebenstel­ligen Betrag zu verbrennen. Zumal die Folgenutzu­ng in Völklingen ja völlig offen ist“.

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FOTO: SPELLBYNDE­R Borussia Neunkirche­ns Vorsitzend­er Martin Bach hätte den FCS gerne zu Gast.
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SCHLICHTER FOTO: Herbert Eder, Vorsitzend­er des FC Homburg, hätte von einem FCS-Gastspiel profitiert, sagt er.

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