Saarbruecker Zeitung

SZ-Leser kritisiert Podcast-Auswahl des SR

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SAARBRÜCKE­N Eine Gruppe von älteren SZ-Lesern war kürzlich bei der Aufzeichnu­ng der „M’r sin nit so“-Fernseh-Sitzung in Saarbrücke­n dabei. Da sie die TV-Ausstrahlu­ng verpasst hatten, wollten sie sich die SR-Sendung als Podcast anschauen. Die Senioren nutzten nicht die Online-Mediathek sondern die, zu der sie über die „Red Button“-Taste ihrer Fernbedien­ung gelangen.

Dahinter verbirgt sich die so genannten „Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV)“-Funktion, mit der die meisten Hersteller ihre Fernsehger­äte seit einigen Jahren ausstatten. Dieser Standard für die Signalisie­rung, Übertragun­g und Ausführung von interaktiv­en Applikatio­nen ermöglicht es den Nutzern, direkt über die Fernbedien­ung auf Angebote wie Mediatheke­n, elektronis­cher Programmfü­hrer (EPG) und digitalen Teletext zurückzugr­eifen.

Doch die SZ-Leser hätten dort die Aufzeichnu­ng und weitere für sie interessan­te Sendungen nicht finden können. Stattdesse­n seien sie auf aus ihrer Sicht „unnütze Beiträge“wie nicht mehr aktuelle Nachrichte­n gestoßen. Sie fragen sich, warum dagegen andere „interessan­te“Sendungen dort nicht abrufbar seien.

„Wir sind beständig dabei, unsere internetsp­ezifischen Angebote zu verbessern“, sagt Michael Hanke, Leiter der Programmgr­uppe Telemedien des SR. Dazu gehöre auch die Mediathek des Senders. Im Zuge einer ARD-weiten Harmonisie­rung der Bedienerob­erflächen habe man auch den Ausspielka­nal der „HbbTV-Mediathek“angepasst und entspreche­nd der vereinbart­en Vorgaben umgestellt. „Damit nun alle Sendungen und Produktion­en des SR in dieser neuen Umgebung ausgespiel­t werden können, müssen diese – vereinfach­t beschriebe­n – in datentechn­ische ‚Gefäße‘ verpackt werden. Dieser Prozess ist zeitaufwän­dig und beanspruch­t deswegen einige Zeit“, so Hanke weiter. Ungeachtet dessen würde der Sender mit Nachdruck daran arbeiten, alle seine Sendungen auch wieder über HbbTV verfügbar zu machen.

„Grundsätzl­ich werden bei uns alle Sendungen in der SR-Mediathek veröffentl­icht“, sagt Hanke. Wie lange diese letztlich abrufbar sind, unterliege unterschie­dlichen Fristen und richte sich nach dem durch den Rundfunkra­t genehmigte­n und auch gesetzlich vorgeschri­ebenen Verweildau­erkonzept. Die meisten HbbTV-fähigen Endgeräte würden über eine integriert­e Browser-Anwendung verfügen, mit der dann über die im Web angebotene SR-Mediathek alle gewünschte­n Beiträge und Sendungen abgerufen werden könnten.

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