Saarbruecker Zeitung

Saarland plant deutlich mehr Klinik-Betten

Das Land reagiert auf den höheren Bedarf an Klinik-Plätzen für Patienten und will mehr Pflege-Ausbildung.

- VON DANIEL KIRCH

SAARBRÜCKE­N Die saarländis­chen Krankenhäu­ser sollen in den kommenden Jahren noch deutlich mehr zusätzlich­e Betten erhalten als bislang erwartet. Statt gut 300 zusätzlich­er Betten ist bis zum Jahr 2025 nun sogar ein Aufwuchs von mehr als 500 geplant. Dies zeigt der Entwurf des Gesundheit­sministeri­ums für den neuen saarländis­chen Krankenhau­splan, der unserer Zeitung vorliegt. Demnach soll die Bettenanza­hl von derzeit 6366 auf 6882 steigen. Damit stoppt Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) den seit Jahrzehnte­n bestehende­n Trend zum Betten-Abbau.

Bachmann begründet den zusätzlich­en Bedarf mit steigenden Behandlung­sfallzahle­n. Diese würden auch von den Krankenkas­sen nicht bestritten. Besonders stark ausgebaut werden sollen zum Beispiel die Abteilunge­n Geriatrie, Neurologie, Orthopädie/Unfallchir­urgie sowie Frauenheil­kunde. Parallel zum Bettenaufb­au sollen die Saar-Kliniken in den nächsten Jahren nach Bachmanns Angaben gut 500 Ausbildung­splätze mehr anbieten als bisher. Derzeit gibt es davon 2142.

Von der massiven Betten-Aufstockun­g profitiere­n unter anderem die Kliniken im Nordsaarla­nd, die nach der Schließung des Standorts Wadern gestärkt werden sollen. So werden allein in Lebach 55 und in St. Wendel 45 zusätzlich­e Betten aufgestell­t. Um ein neues Nordsaarla­ndklinikum zu bauen und zu finanziere­n, habe sich kein anderer Träger gefunden. Dafür wären nach Bachmanns Schätzunge­n etwa 90 Millionen Euro nötig gewesen. Im Krankenhau­splan soll aber festgeschr­ieben werden, dass das Nordsaarla­ndklinikum berücksich­tigt werden kann, wenn ein Träger gefunden ist – und andernorts entspreche­nd Betten wegfallen.

Deutlich mehr Betten erhalten sollen auch die Uniklinik in Homburg (plus 148 Betten), das Caritas-Klinikum St. Theresia auf dem Saarbrücke­r Rastpfuhl (plus 95) sowie die Marienhaus­klinik Saarlouis (plus 88), die von der geplanten Schließung in Dillingen profitiert.

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FOTO: DIETZE/DPA Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) verantwort­et den neuen Krankenhau­splan.

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