Die 120 schönsten Seiten des Landes
Wolfgang Felk wirft in seinem „Dumont“-Führer einen sehr persönlichen Blick auf das Saarland.
der „Dumont direkt“-Reihe vorsieht, gewinnt das Buch stark durch die persönlichen Empfehlungen des „bekennenden Saarländers“Felk. So finden sich denn zwar die unumgänglichen Ankerpunkte einer Tour de Sarre von deren Schleife bis zur Saarbrücker Ludwigskirche aufnotiert und attraktiv bebildert darin, Felk führt aber auch zu scheinbar Unspektakulärem, Kuriosem, wie etwa der Geisterbrücke von St. Arnual, die ohne Straßenanschluss blieb. Außerdem paart der Autor Hochkultur lässig mit Lebensart, feinsten Stengel-Barock mit dem Bierchen nebenan im „Feuchten Ludwig“. Just das macht den Charme des Bandes aus, dieses unverkrampfte Nebeneinander von Bedeutsamen und Genusslust.
Klar, dass die hiesige Spitzenküche samt ihrer Herdvirtuosen ein Kapitelchen bekommen, Wander- und Radtouristen finden ebenfalls viel für sich. Auch eine kleine saarländische Sprachschule vom „Schaffschuhversteckeler“, sprich einem, der die Arbeit eher locker nimmt, bis zu „Ähs“, dem Generalwort für alles Weibliche. Erfreulich zudem: Felks Band ist ein echtes Saarland-Buch und kein verkappter Saarbrücken-Guide. So lotst er die Leser etwa auch ins St. Wendeler Land, nach Sotzweiler, wo die „Wortsegel“-Skulptur von Heinrich Popp wie ein Himmelsauge den Blick für die wunderbare Landschaft öffnet. Ja, es lohnt, diesen Band zu lesen. Selbst, wenn man das Saarland bereits zu kennen glaubte.
„Dumont direkt – Saarland“: Wolfgang Felk, 120 Seiten, 11.99 Euro.