Aus die Laus im Szene-Viertel
Ein Salon im hippen Prenzlauer Berg verspricht spezielle Hilfe gegen lästige Läuse. Doch es gibt erhebliche Zweifel an der Methode.
sagt Attias. Für eine Behandlung mit kurzen Haaren müssen 79 Euro hingeblättert werden. Bei langen Haaren kostet es 119 Euro. Kaffee und Keks inklusive. Für Familien gibt es Rabatt. Krankenkassen übernehmen die Behandlung nicht.
Das Robert Koch Institut (RKI) zeigt sich skeptisch. Das Abtöten von Läusen und deren Eiern, den Nissen, durch Heißluft sei unzuverlässig und könne die Kopfhaut erheblich schädigen, warnt das Institut auf seiner Webseite. Von einer solchen Behandlung sei „grundsätzlich abzuraten“. Auch ein Saunabesuch sei zum Abtöten der Läuse nicht geeignet.
Die Eier der Kopflaus klebten wasserunlöslich an den Haaren. Krankheiten übertragen die Tiere aber nicht. Empfohlen wird, das angefeuchtete Haar mit einem Läusekamm, bei dem die Zinken besonders eng stehen, Strähne für Strähne zu untersuchen. „Auch eine Lupe hilft.“Dann sollte ein Insektizid aufgetragen werden. Eine zweite Behandlung nach wenigen Tagen sei unerlässlich.
Einen bundesweiten Überblick über das Kopflaus-Problem zu bekommen, ist schwierig. Eine statistische Erfassung ist nicht vorgesehen. Laut Infektionsschutzgesetz ist der Befall mit der lästigen Laus nur in Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtig. Viele Fälle bleiben den Behörden daher unbekannt.
Beim Gesundheitsamt Steglitz-Zehlendorf gibt es sogar „Kopflaus-Sprechstunden“. „Wir gucken auf die Köpfe, behandeln aber nicht“, sagt Hygienereferentin Silvia Schmidt. Meist rufe eine Schule oder Kita an und komme mit der ganzen Gruppe oder Klasse.