Da hat der Marienkäfer Glück gehabt
Mitten im Winterschlaf wird das Tierchen von einem Hund geweckt – und hat plötzlich kein Zuhause mehr. Dann geschieht etwas Tolles.
umschaute. „Sie scheinen alle noch zu schlafen.“
Plötzlich war er leicht beunruhigt. Im frühen Frühling, das wusste er aus Erzählungen, waren die Nächte noch ziemlich kalt und er hatte gerade sein Winterlager verloren. Was sollte er also tun? Kummervoll saß der kleine Käfer auf einem Birkenast und überlegte hin und her. „Es hilft alles nichts. Ich muss mir einen neuen Schlafplatz suchen“, murmelte er. Die Menschen aber hatten im Garten bereits tüchtig Frühjahrsputz gemacht. Da war kein einziges Blatt mehr, unter dem er sich hätte verkriechen können. Wo sollte er denn nun die kalte Nacht verbringen? Voller dunkler Vorahnungen flog er auf ein Haus zu und landete aus Versehen auf der Nase eines weinenden Kindes. Oh, dachte er, da ist aber jemand ganz schön traurig.
Noch im gleichen Augenblick hörte das Kind auf zu weinen. „Ein Glückskäfer“, rief es ungläubig. „Juchhu, ich habe den ersten Glückskäfer in diesem Jahr gefunden. Ich kann es kaum fassen.“Dann lief es zu seiner Mutter und sagte freudestrahlend: „Nun muss ich nicht mehr traurig sein. Juchhu.“„Juchu“, jubelte auch der kleine Käfer. „Ich habe das erste Kind in diesem Jahr gefunden. Ein richtiges Glückskäferglück ist das! Nun muss ich mir wirklich keine Sorgen mehr machen.“
Und das musste er auch in der Tat nicht. Vorsichtig setzte das Kind den Käfer in einen bunt bepflanzten Blumentrog, der in der Ecke der warmen Terrasse stand und der kleine Marienkäfer kuschelte sich glücklich und zufrieden zu einem Schläfchen unter das dichte Laub der Primeln – bis der Frühling wirklich da war.