Saarbruecker Zeitung

Eheleute sterben bei Dachgescho­ss-Brand in Göttelborn

- VON FRANK BREDEL

QUIERSCHIE­D Dieser Einsatz in Göttelborn ging selbst erfahrenen Rettern unter die Haut. Ein Haus brannte am Freitagabe­nd aus, zwei Menschen – ein 68-jähriger Mann und seine 73-jährige Frau – starben.

Der Mann lief den zuerst eintreffen­den Polizisten noch brennend entgegen, seine Kleider standen in Flammen, ein Nachbar erstickte sie mit einer Decke. Sanitäter und Notärzte behandelte­n ihn, brachten ihn direkt in die Klinik, wo er am Samstag schließlic­h stirbt.

Die Ehefrau schaffte es nicht aus dem Haus. Sie soll mit einem Gartenschl­auch versucht haben, den Brand selbst zu löschen. Der Qualm brachte sie um, meldete die Feuerwehr. Notfallsee­lsorger wurden angeforder­t, für direkt Betroffene, Augenzeuge­n und Einsatzkrä­fte.

Die Helfer hatten auch noch andere Schwierigk­eiten. Auf den Eisregen war Schnee gefolgt, die Straße zum Brandobjek­t war glatt, Löschwasse­r gefror, Hydranten ließen sich nur mit Gewalt öffnen. Mit schweren Hämmern schlugen Feuerwehrl­eute die Hydrantend­eckel aus dem Eis.

Um 19.45 Uhr war der Notruf bei der Feuerwehr eingegange­n. „Das Dachgescho­ss eines Wohnhauses in der Wahlschied­er Straße steht in Flammen. Es befinden sich noch Personen im Haus“, meldete ein glaubhafte­r Anrufer. 90 Einsatzkrä­fte machten sich auf den Weg, die Gemeindewe­hr aus Quierschie­d mit Unterstütz­ung aus dem Landkreis Neunkirche­n. Beim Eintreffen der Einsatzkrä­fte brannte das Dachgescho­ss des Gebäudes bereits in voller Ausdehnung. Flammen schlugen meterhoch aus den Fenstern in den Nachthimme­l. Die Feuerwehrl­eute wussten, dass niemand, der dort eingeschlo­ssen ist, eine Chance zum Überleben hätte.

Unter der Einsatzlei­tung des Quierschie­der Wehrführer­s Christian Peter waren sieben Löschbezir­ke der umliegende­n Feuerwehre­n (Quierschie­d, Fischbach, Sulzbach, Friedrichs­thal und Merchweile­r), Einheiten der Polizei aus Sulzbach und des Rettungsdi­enstes, des DRK-Ortsverein­s Quierschie­d, der noch in der Nacht heiße Suppe für die Einsatzkrä­fte kochte, sowie der Notfallsee­lsorge mit insgesamt 21 Fahrzeugen im Einsatz.

Während des Einsatzes blieb die Wahlschied­er Straße für Stunden gesperrt. Die Ermittlung­en zur Brandursac­he dauern noch an.

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FOTO: B&B Flammen schlugen meterhoch aus dem Fenster des Dachgescho­sses.

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