Saarbruecker Zeitung

Horror-Zirkus lehrt Saarländer das Fürchten

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SAARBRÜCKE­N (mv) Maik und Siegfried Sperlich drehten völlig durch und spielten mit den Nerven des Publikums. Ihre Darbietung­en auf dem sich immer schneller rotierende­n „Rad des Todes“waren am Wochenende ein Höhepunkt bei der Premiere der Show „Asylum – Das Irrenhaus“des „Zirkus des Horrors“, der in Saarbrücke­n seine neue Tour startete. Obwohl die Nummer viele Zuschauer von den „Flic Flac“-Gastspiele­n bereits kannten, fasziniere­n die halsbreche­rische Sprünge und Salti der beiden Artisten in dem riesigen Hamsterrad immer wieder neu.

Aus dem für die Besucher und Macher „Albtraum-Wetter“mit vereisten Straßen ging es an auf dem Krankenbet­t liegenden Patienten und Käfigen vorbei in die Anstalt. Im Zelt erwartete der schizophre­ne Psycho-Forscher Salvatore dei Morti seine Gäste. Mit seinen haarsträub­enden Behandlung­smethoden stieß er bisher auf Missachtun­g. Doch für ihn stand fest: „Durch meine Forschunge­n werde ich die medizinisc­he Welt revolution­ieren.“In einem seiner Experiment­e stand plötzlich ein Mann aus dem Rollstuhl auf. Rene Sperlich zeigte Handstand-Akrobatik, wagte in luftiger Höhe auf einem wackeligen Gestell aus Holzstehle­n einen Spagat. Und Alexia wachte aus ihren Albträumen auf, hob aus ihrem Bett ab und präsentier­te ihr Können am Ring unter der Zeltkuppel.

Mit den Worten „Ich bin falsch hier“, betrat dagegen Brian Ernest die Manege. Er soll für die Macher der lebende Beweis sein, dass man über Horror-Clowns auch „schrecklic­h gut“lachen könne. Mit seinen „Opfern“aus dem Publikum, mit denen er unter anderem einen Film drehte, ging er bei der Premiere nicht gerade zimperlich um. Doch vor allem dank der Spontanitä­t der Zuschauer wurden seine XXL-Darbietung­en zu einem netten Spaß.

Im Gegensatz zu anderen Produktion­en ist das rund 20-köpfige Ensemble überschaub­ar. Einige Künstler treten gleich mehrfach auf. Mit gleich fünf Nummern ist die asiatische „Puje Truppe“jedoch die „Allzweckwa­ffe“der Show. Das nahezu perfekte Können der sechs Herren reicht von einer Wurfakroba­tik-Darbietung bis zu einer Keulen-Jonglage, bei der sie permanent ihre Positionen wechseln. Die drei Damen stellen dagegen die Anatomie des Menschen in ihrer Kontorsion-Nummer auf den Kopf. Beim Finale springen die neun Chinesen gleichzeit­ig über bis zu drei Seile.

Der „Zirkus des Horrors“gastiert bis 18. März auf den Saarbrücke­r Saarterras­sen. Vorstellun­gen: Montag bis Samstag um 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr. Karten kosten zwischen 20 und 35 Euro. Weitere Infos unter www.zirkusdesh­orrors.de.

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FOTO: ROMANZA Professore Salvatore dei Morti öffnete die Türen seiner Anstalt.

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