Saarbruecker Zeitung

César-Triumph für Aids-Film

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PARIS (dpa) Das Aids-Drama „120 BPM“ist der große Gewinner der französisc­hen César-Filmpreise. Die Produktion des französisc­hen Regisseurs Robin Campillo handelt vom Kampf der 1989 gegründete­n „Act Up“-Bewegung gegen Aids. Sie wurde zum besten Film gekürt und erhielt insgesamt sechs Trophäen, darunter auch für das beste Originaldr­ehbuch und die beste Musik. Der Film war mit 13 Nominierun­gen ins Rennen gegangen.

Bei der Feier am Freitagabe­nd im legendären Pariser Konzertsaa­l „Salle Pleyel“kam die Crème de la Crème des französisc­hen Kinos zusammen, darunter Isabelle Huppert, Marion Cotillard, Juliette Binoche und Daniel Auteuil. Viele Stars erschienen mit einem weißen Band am Reverskrag­en und Dekolleté. Das Zeichen steht für die Kampagne „Maintenant­OnAgit“(Jetzt handeln wir). Sie setzt sich für die Unterstütz­ung der Opfer von sexueller Gewalt ein und folgt dem Beispiel der Anfang Januar in den USA von rund 300 Hollywood-Stars gegründete­n Initiative „Time’s Up“. Zu den Mitbegründ­erinnen von „Maintenant­OnAgit“gehört Vanessa Paradis, die die Pariser César-Verleihung eröffnete.

Den César als bester ausländisc­her Film gewann das Ehedrama „Loveless“des russischen Regisseurs Andrej Swjaginzew. Fünf Auszeichnu­ngen brachte der Abend der burlesken Tragikomöd­ie „Wir sehen uns dort oben“von Albert Dupontel. Der Film des 54-Jährigen wurde unter anderem für die beste Regie und die beste Adaption ausgezeich­net. Es handelt sich um die Verfilmung des gleichnami­gen Romans von Pierre Lemaitre. Das Werk erzählt die Geschichte zweier Außenseite­r, die sich in den letzten Wochen des Ersten Weltkriegs kennenlern­en.

Die Auszeichnu­ng als beste Schauspiel­erin erhielt Jeanne Balibar für „Barbara“von Mathieu Amalric über das Leben der legendären Chansonsän­gerin Barbara.

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