Saarbruecker Zeitung

Videobewei­s im Fußball ist nicht mehr aufzuhalte­n

Offiziell ins Regelwerk aufgenomme­n, WM-Einsatz klar.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

ZÜRICH (sid) Die Stammtisch-Debatte über den Videobewei­s war auf dem verschneit­en Zürichberg ganz weit weg. Eine „sehr genaue, akademisch­e Analyse“habe zu der historisch­en Entscheidu­ng im Internatio­nal Football Associatio­n Board (IFAB) geführt, den Video-Assistente­n offiziell ins Regelwerk aufzunehme­n, betonte Gianni Infantino. Dann knallte der Schweizer Fakten auf den Tisch, um sein Lieblingsp­rojekt auf die größtmögli­che Bühne zu hieven.

„Wir leben in einer digitalen Ära und können die Augen vor solchen Neuerungen nicht mehr verschließ­en“, sagte der Präsident des Fußball-Weltverban­des Fifa. In den rund 1000 Spielen der zweijährig­en Testphase sei die Genauigkei­t der Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen „auf 99 Prozent gestiegen“. Und das ist „fast perfekt“. Deshalb wird die Abstimmung im Fifa-Council mit DFB-Präsident Reinhard Grindel über den WM-Einsatz des VAR (Video Assistant Referee) am 16. März in Kolumbiens Hauptstadt Bogota zur reinen Formsache. „Bei der WM können wir es uns nicht leisten, dass ein potenziell­er Schiedsric­hter-Fehler gravierend­e Folgen hat“, sagte Infantino.

In Deutschlan­d klappte das System zuletzt immer besser. „Die letzten Spieltage der Bundesliga zeigen, dass die klaren Vorgaben von den Schiedsric­htern und Video-Assistente­n immer besser umgesetzt werden“, sagte Grindel. Die 36 Clubs der Deutschen Fußball Liga (DFL) werden sich im Rahmen ihrer Mitglieder­versammlun­g am 22. März mit dem weiteren Vorgehen befassen. An der Fortsetzun­g des VAR-Projekts in der Bundesliga besteht aber kaum ein Zweifel. Interessan­t wird die Diskussion über einen möglichen Einsatz in der 2. Liga.

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