Das Tanzfestival Saar findet erstmals auch in Saarlouis statt – und startet bereits im Frühling.
Das Tanzfestival Saar ist für seine dritte Ausgabe vom Herbst in den Frühling gewechselt: Vom 3. bis 8. Mai gastieren sieben Compagnien in Saarbrücken, Forbach und erstmals in Saarlouis – mit Erfolgsstücken des zeitgenössischen Tanzes, aber auch Stücken v
Für die Fans des zeitgenössischen Tanzes hat der Saarbrücker Ballettdirektor Stijn Celis ein zwar überschaubares, aber in seiner Mischung vielversprechendes Programm zusammengestellt, bei dem bekannte Namen nicht fehlen. Ein Höhepunkt wird sicherlich „Achterland“sein, das die Compagnie Rosas von Anne Teresa De Keersmaeker am 6. Mai im Staatstheater zeigt. Die Flämin gilt als eine „Galionsfigur“des zeitgenössischen Tanzes. In Saarbrücken war noch nie ein Stück von ihr zu sehen, wohl aber in Luxemburg (2012) und im Forbacher Le Carreau (2001). Dort gastiert am 5. Mai Yuval Pick, Leiter des Centre Choréographique National bei Lyon, mit seinem Erfolgsstück „Are friends electric?“, das vom Elektro-Pop von „Kraftwerk“inspiriert ist.
Stijn Celis selbst teilt sich den Eröffnungsabend mit dem israelischen Nachwuchs-Choreografen Sharar Biniamini, der 2016 Ohad Naharins „Hora“mit dem Ballett des Staatstheaters einstudierte. Er ist eingeladen, gemeinsam mit dem Saarbrücker Ballettchef das Festival am 3. Mai in der Alten Feuerwache zu eröffnen. Die beiden Choreografen entwickeln unter der Überschrift „Intensität“kürzere Tanzstücke, die auf den Raum der Feuerwache „ganz unterschiedlich eingehen werden“heißt es noch recht kryptisch im Programm.
Choreografien von Jiri Kylián, Sidi Larbi Cherkaoui und Ohad Naharin – international bekannte Namen – sind der Saarbrücker Tanz-Gemeinde bereits bekannt. Die Compagnie „IT Dansa“aus Barcelona zeigt im Staatstheater drei Stücke dieser Choreografen (4. Mai). Auch die Compagnie La Baraka kennen Besucher, die auch mal das Forbacher Le Carreau oder das Festival Perspectives besuchen: Am 6. Mai zeigt Abou Lagraa mit La Baraka seinen Mix aus HipHop und zeitgenössischem Tanz in „Dakhla“in der Feuerwache.
Eingeladen hat Celis auch die Nachbarn: Das Tanzensemble des Theaters Trier, noch unter der Leitung von Susanne Linke, die das Theater nach nur zwei Spielzeiten verlassen muss, gastiert mit dem neuen Stück „Unruhe“von Hannes Langolf in der Feuerwache (4. Mai). Es ist inspiriert von Pessoas „Buch der Unruhe“. Kubanische Salsa und Igor Strawinskys Musik verbindet der israelische Choreograf Emanuel Gat in „Sacre“zum Abschluss im Saarlouiser Theater am Ring (8. Mai). Drei Frauen und zwei Männer treffen sich auf einer Art Teppich zum Tanz – das verspricht spannende Konstellationen. Lara Martelli beschäftigt sich in einer Performance mit weiblichen Ikonen des modernen Tanzes. Zudem gibt sie einen Yoga-Workshop – ein Angebot aus dem Begleitprogramm, das noch in Arbeit ist.
Zum dritten Mal verantwortet Stijn Celis das Tanzfestival Saar, das in
diesem Jahr im Mai statt im Oktober stattfindet – nur eine Woche vor dem Festival Perspectives, bei dem traditionell ebenfalls auch einige Tanzstücke zu sehen sein werden (Programm ist noch nicht offiziell). Ein unglücklich gewählter Termin? Man habe sich für den Mai entschieden, weil es im Herbst schwieriger sei, das Festival zu bewerben, nur wenige Woche nach Saisonstart, begründet dies SST-Compagnie-Manager Klaus Kieser. Bleibt zu hoffen, dass die beiden Festivals sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen, denn das wäre sehr schade.