Nach Glas im Schulessen Kündigung für Lieferanten
Verwaltung erklärt, dass kein Kind zu Schaden gekommen ist und sie schnell gehandelt habe.
SAARBRÜCKEN (sm) Einer von drei Essenslieferanten für die 20 Kindertagesstätten der Stadt ist kurz nach der Ausschreibung bereits wieder aus dem Rennen. Wie Stadtpressesprecher Thomas Blug erklärte, habe die Verwaltung den Vertrag gekündigt. Auslöser dafür sei ein Vorfall am 4. Dezember 2017 gewesen, als ein Glassplitter in einem Essen an einer von zwei Grundschulen gefunden worden sei, die dieses Unternehmen ebenfalls belieferte. „Bereits am 5. Dezember 2017 hat die Stadtverwaltung der Firma die weitere Belieferung der beiden Grundschulen untersagt“, teilt Blug mit. Zu Schaden sei aber kein Kind gekommen. Weil sich diese Firma auch erfolgreich um die Essenslieferung für die Kitas beworben hatte, habe die Verwaltung den Auftrag gekündigt. Außerdem habe die Verwaltung sofort nach dem Vorfall im Dezember ein anderes Unternehmen mit der Essenlieferung der beiden Grundschulen beauftragt. Somit beliefern seit 1. Februar zwei neue Caterer die Kindertagesstätten. Nach SZ-Informationen gibt es aber zumindest an einem dieser Lieferanten ebenfalls Kritik. So sollen unter anderem Fischgräten im Essen gefunden worden sein.
Die Ausschreibung der Aufträge für die Kitas hatte im Vorfeld für heftige Diskussionen in Saarbrücken gesorgt. Lieferanten befürchteten, ihre Aufträge zu verlieren. Eltern machten sich Sorgen um das gute Essen an den Kitas und hatten Angst davor, dass Großanbieter ein schlechteres Essen liefern würden. Die europaweite Ausschreibung war wegen des Auftragsvolumens von 3,8 Millionen Euro nötig geworden, erklärte die Stadt. Der Stadtrat hatte beschlossen, einen Ausschuss einzurichten, der sicherstellen soll, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden. Blug: „Die Stadt hat mit den Einrichtungen und Eltern ein kontinuierliches Qualitätsmanagement vereinbart. Die Kitas dokumentieren beobachtete Mängel und teilen diese monatlich mit.“