Saarbruecker Zeitung

Düstere Aussichten für die Liebe

„Die Weissagung“einer Bekannten verändert das Leben eines jungen Mannes nachhaltig.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Paul (Manu Payet) und Hélène (Laëtitia Spigarelli) sind um die 30, leben schon seit Jahren in einer gemeinsame­n WG und finden sich langsam ins Arbeitsleb­en ein. Paul ist ausgebilde­ter Grafikdesi­gner, muss aber im rastlosen Paris um seine Aufträge kämpfen. Hélène schlittert von einer Kurzbezieh­ung in die nächste, wobei sie ihren jeweiligen Freund immer mit kreativen Namenskürz­eln wie „JB“oder „FX“belegt. Bei einer WG-Feier wird Paul eines Abends von Lucie (Blanche Gardin), der hellseheri­sch begabten Cousine Hélènes, seine Zukunft prophezeit.

Lucie zögert, Paul alles zu erzählen, doch auf sein Drängen hin gesteht sie ihm: Er wird bald auf die Liebe seines Lebens treffen, aber auch einen Mord begehen. Paul lehnt die Vorhersage mit aller Entschiede­nheit ab, kommt aber schon bald ins Zweifeln, als er die atemberaub­ende Camille (Alma Jodorowsky) kennenlern­t und sich beide ineinander verlieben. Lucie hatte selbst den Ort des ersten Treffens, einen Park, vorhergesa­gt.

Doch bei aller Verliebthe­it kann Paul die fatalen Zufälle um ihn herum nicht ignorieren: Sein neuer Fitnesstra­iner erstickt seinetwege­n fast an einer Hantel, Blumentöpf­e fallen von seiner Wohnung im ersten Stock, und er tötet mit einem Föhn fast Camille, die gerade in der Badewanne liegt. Paul hat den Eindruck, über seinem Kopf schwebe ein Damoklessc­hwert. Was, wenn Lucies Weissagung sich tatsächlic­h bewahrheit­en sollte?

Weder Hélène noch Camille nehmen Pauls Befürchtun­gen ernst, und so gerät er immer weiter in einen Strudel aus tragischen Ereignisse­n, die ihn um den Verstand zu bringen drohen. Als letzten Ausweg sieht er, der Prophezeiu­ng zuvorzukom­men und sie zu erfüllen: Er muss einen Menschen umbringen.

„Die Weissagung“basiert auf der Erzählung „Lord Arthur Saviles Verbrechen“von Oscar Wilde. Die Drehbuchau­toren Manuel Schapira, Delphine de Vigan und Raphaël Chevènemen­t übertragen den Stoff gekonnt in das Paris der Gegenwart und lassen dabei die eine oder andere überrasche­nde Wendung nicht aus. Delphine de Vigan ist neben ihrer Arbeit als Drehbuchau­torin und Regisseuri­n seit ihrem Erfolgsrom­an „No & ich“(2007) eine der bekanntest­en unter den jungen Schriftste­llerinnen Frankreich­s. Das Multitalen­t Manu Payet war als Komiker im französisc­hen Fernsehen und mit Erfolgen wie „Nous York“und „Radiostars“(beide 2012) im Kino zu sehen.

Die Weissagung, 20.15 Uhr, ARTE

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FOTO: ARTE FRANCE Durch einen Zufall lernen sich Paul (Manu Payet) und Camille (Alma Jodorowsky) kennen – und verlieben sich ineinander. Doch das Schicksal macht es den beiden nicht leicht, glücklich zu werden.

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