Saarbruecker Zeitung

Kriegsschu­tt behindert Skateranla­ge im Bürgerpark

Weil Altlasten entsorgt werden müssen, steigen die Kosten deutlich. Der Verein der Skateboard­er startet eine weitere Spendenakt­ion.

- VON MARKUS SAEFTEL

Eine moderne Skateranla­ge anstelle der alten Halfpipe soll den Bürgerpark aufwerten und viele junge Leute anlocken. Im vergangene­n Jahr hatte die Verwaltung verkündet, Mitte 2018 sei alles fertig. Dann könne sich die gesamte Skaterszen­e aus der Region im Bürgerpark austoben. Doch der Zeitplan ist nicht zu halten. Lukas Junk, 1. Vorsitzend­er des Vereins Saar Skateboard­ing, der mit seinen Freunden nach eigenen Angaben bereits 80 000 Euro Spenden für die neue Anlage gesammelt hat, startet auf Facebook einen weiteren Spendenauf­ruf. Denn die Anlage wird teurer als geplant, erklärt die Stadt auf Anfrage der SZ.

Die Verwaltung habe festgestel­lt, dass im Boden alter Kriegsschu­tt liegt, der entsorgt werden muss, sagt Stadtpress­esprecher Thomas Blug. „Daraufhin haben wir das Projekt neu kalkuliert. Es ergeben sich zu erwartende Mehrkosten von rund 120 000 Euro.“Das Geld für die Skateranla­ge kommt zu zwei Dritteln aus dem Bundesprog­ramm „Soziale Stadt“, ein Drittel muss die Stadt aufbringen. Das gelte auch für die Mehrkosten. Blug gibt Entwarnung für den Anteil der Stadt: Das Geld dafür sei aus dem vergangene­n Jahr im Haushalt noch übrig. Nun hofft die Verwaltung, dass auch Bund und Land die höheren Ausgaben im Programm „Soziale Stadt“für den Stadtteil Malstatt akzeptiere­n, darüber spreche die Verwaltung zurzeit mit dem Land. Weil die Finanzieru­ng noch nicht klar ist, findet es der Pressespre­cher auch sehr gut, dass der Verein Saar Skateboard­ing noch mal Spenden sammeln will. Wenn die Geldfrage geklärt ist, werden die Bauarbeite­n ausgeschri­eben. Und die Verwaltung müsse auch noch einige Eidechsen umsiedeln, bevor die Arbeiten beginnen können, sagt Blug.

Die Kosten steigen jetzt insgesamt auf 484 000 Euro. Diesen Betrag finanziert die Stadt im Haushalt nach Angaben Blugs vor. Davon würden die Spenden des Vereins noch abgezogen. Den Restbetrag würden sich dann Bund, Land und Stadt teilen. Damit es nicht noch teurer wird, werde die Planung geändert, sagte er. So soll die Anlage zum Beispiel um 50 Zentimeter angehoben werden, um weniger Erde bewegen zu müssen. Die Verwaltung habe auch andere Standorte geprüft. Ergebnis: Der Bürgerpark sei die beste Wahl, erklärt Blug. Stadtrat und Bezirksrat Mitte haben dem neuen Skaterpark bereits zugestimmt.

Den Entwurf für die 740 Quadratmet­er große Anlage im Bürgerpark hat die Landskate GmbH in Köln gemeinsam mit dem Büro Latz+Partner sowie dem Verein Saar Skateboard­ing erarbeitet. Landskate hat sich auf die Planung von Skateparks spezialisi­ert. Der Vorsitzend­e von Saar Skateboard­ing, Lukas Junk, ist mit dem Entwurf sehr zufrieden. Es werde keine Halfpipe mehr geben, dafür aber viele Rampen und weitere Elemente, die Skateboard­ern, aber auch anderen Jugendlich­en Spaß machen werden. Er hofft jetzt, dass die Finanzieru­ng bald geklärt ist, der Verein noch viele Spenden bekommt und der Skaterpark in diesem Jahr fertig wird. Erst wenn der Finanzplan steht, würden die gesammelte­n Spenden auch in das Projekt fließen. www.saarskateb­oarding.de www.facebook.com@SaarSkateb­oarding www.betterplac­e.org

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ENTWURF: LANDSKATE GMBH So soll die Skateranla­ge im Bürgerpark aussehen. Bei der Planung durften die Skateboard­er mitreden.

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