Wie der Zoll Schwarzarbeit bekämpft
In regelmäßigen Abständen führen die Beamten des Saarbrücker Hauptzollamtes Kontrollen durch – wie in dieser Woche in Homburg.
klar. „Was wollt Ihr denn von mir? Ich muss eine Mutter mit Kind abholen!“war die verständliche Reaktion eines Taxiunternehmers aus Neunkirchen auf dem Weg aufs Klinikgelände.
Doch es hilft nichts, „die Personen, die wir anhalten, haben eine Mitarbeitspflicht“, betont Diana Weis. Natürlich sei man von Seiten des Zolls bemüht, die Leute, die man kontrolliere, nicht unangemessen von der Arbeit abzuhalten, aber ein Überraschungseffekt müsse schon gegeben sein, „sonst können wir es uns gleich sparen.“
Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: die Taxifahrer in Homburg waren höflich und kooperativ. Einer machte allerdings kein Hehl daraus, dass ihm der Zeitverlust durch die Kontrolle „gewaltig stinke“. Er habe in seinem Leben „noch nie schwarz geschafft“und wolle jetzt „in Ruh geloss werre“. Er rief empört seinen Chef an, der wiederum Verständnis für die Kontrolle hatte. Vor allem, weil Einsatzleiter Niklas Armbrust selbst ans Handy ging und dem Chef den Grund der Kontrolle erläuterte.
Und so konnte auch hier der Ärger entschärft und der Konflikt beigelegt werden. „Natürlich sind die Leute nicht immer erfreut, wenn wir kommen. Aber wir machen das ja auch im Intreresse der ehrlichen Arbeitgeber“, betont Diana Weis. Dass es schwarze Schafe gebe, sagten auch die angehaltenen Taxifahrer: „Warum fragt ihr mich aus? Da gibt’s ganz andere Fälle, die solltet ihr euch mal anschauen“, war ein häufig gehörter Satz.
Erstmals waren auch zwei Kollegen vom Eichamt dabei, einer Unterabteilung des LUA (Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz), die die Siegel prüften, mit denen die Taxameter versehen sein müssen. Denn die Taxameter müssen geprüft werden und geeicht sein, damit Kunden nicht verschiedene Preise für dieselbe Strecke bezahlen.
Natürlich können die Mitarbeiter des Hauptzollamtes bei ihrer Befragung vor Ort nicht feststellen, ob die Wahrheit gesagt wird oder nicht, „aber wir haben aufgrund der Personenangaben und dem ausgefüllten Fragebogen einen ganz guten Überblick“, sagt Diana Weis, „später werden die Bögen dann gründlich überprüft, und wo sich Verdachtsmomente ergeben, können wir dann im Nachgang genauer hinschauen.“
Ein freundlicher Homburger Taxifahrer am Bahnhof war das Ritual schon gewöhnt: „Ich werde mindestens einmal pro Jahr überprüft“. Probleme habe er noch nie gehabt, „ich bin seit 30 Jahren selbstständig, ich kenne das alles“. Und er fragt die junge Beamtin: „Was wollen Sie denn noch von mir wissen? Blutzuckerwert? Cholesterin?“Da müssen erst mal alle lachen.
Von Homburg ging’s für die Einsatzgruppe dann weiter nach Neunkirchen. Um 20 Uhr endete die Schicht, die um 12 Uhr mittags in Saarbrücken begonnen hatte.