Saarbruecker Zeitung

SV Elversberg entlässt Trainer Karsten Neitzel

Regionalli­ga-Spitzenrei­ter 1. FC Saarbrücke­n ist nach dem 2:1 gegen Worms nun schon seit 22 Spielen ohne Niederlage.

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Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg hat seinen Trainer Karsten Neitzel beurlaubt. Die SVE hatte am Samstag ihr Auswärtssp­iel beim SSV Ulm mit 1:2 verloren. Vorläufig übernimmt SVE-Sportvorst­and Roland Seitz das Training.

Die Kreise des 1. FC Saarbrücke­n an der Tabellensp­itze der Fußball-Regionalli­ga Südwest werden immer einsamer. Nach dem eigenen 2:1 (1:0)-Erfolg über Wormatia Worms und dem 2:2-Unentschie­den zwischen „Verfolger“Waldhof Mannheim und dem nächsten FCS-Liga-Gegner Astoria Walldorf beträgt der Vorsprung der Saarländer auf Rang drei 15 Punkte – elf Spieltage vor Ende der Runde.

FCS-Trainer Dirk Lottner hatte vor der Begegnung angekündig­t, auch gegen Worms „keine Geschenke“

FCS-Stürmer Patrick Schmidt machen und mit der Mannschaft antreten zu wollen, die die größten Siegchance­n besitzt. Zu dieser Auswahl gehörten wieder Patrick Schmidt (nach abgesessen­er Sperre, für ihn musste Christoph Fenninger raus), Marco Holz (für Fanol Perdedaj, der nach guten Leistungen in Frankfurt und Stuttgart eine Pause bekam) und Markus Obernoster­er (für den zuletzt starken Tobias Jänicke). Jordan Steiner bekam an seinem 22. Geburtstag kein Geschenk von Lottner und musste auf der Bank Platz nehmen.

Doch nach nur vier Minuten standen schon wieder alle, um zu jubeln. Nach einem Freistoß von Markus Mendler schenkte die Wormser Abwehr Kevin Behrens keinerlei Beachtung, und der traf per Kopf zum 1:0. Bei den 2433 Zuschauern im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion regte sich die Vorfreude auf ein Scheibensc­hießen – vergebens. Denn „die Wormser sind hierher gekommen, haben den Bus im Strafraum geparkt und sind nicht ausgestieg­en“, wie Schmidt die defensive Grundeinst­ellung der Gäste erklärte. Die sah so aus: Fünferkett­e am Strafraum, drei Abräumer davor und zwei Spieler, die die Saarbrücke­r an der Mittellini­e stören sollten.

„Ich kann mich mit dieser Spielweise 100 Prozent identifizi­eren“, erklärte Wormatia-Trainer Steven Jones, der versuchte, das Beste aus den Möglichkei­ten seiner Mannschaft herauszuho­len. „Es war ein Kackspiel“, formuliert­e es Lottner, dessen Team am Ende der englischen Woche nicht mehr als nötig investiert­e. Die Partie war so ereignisar­m, dass sich der FCS-Vorsitzend­e Jörg Alt auf der Tribüne als Platzanwei­ser betätigte und Geschäftsf­ührer David Fischer umgefallen­e Werbebande­n wieder aufstellte.

Dann beschenkte der FCS die Gäste doch. Das 1:1 (47.) war eine Doublette des Führungsto­rs. Benjamin Maas schlug einen Freistoß, Thomas Gösweiner köpfte nahezu unbedrängt ein. Lottner reagierte, brachte Jänicke für Holz und stellte auf 4-1-4-1 um. Mit Erfolg. Nach Flanke von Behrens scheiterte Obernoster­er an Wormatia-Schlussman­n Steve Kroll, aber Schmidt war zur Stelle und markierte mit artistisch­er Einlage das 2:1 (67.). Es war der 19. Saisontref­fer des Blieskaste­lers. In der Folgezeit hatte der FCS drei Großchance­n, um den Sack zuzumachen: Behrens übersah den besser postierten Obernoster­er und scheiterte selbst an Kroll (70.), Schmidt schoss aus vier Metern freistehen­d über das leere Tor (79.), und in der Nachspielz­eit verstolper­te Behrens die Chance gegen

„Die haben den Bus im

Strafraum geparkt.“

über die defensive Ausrichtun­g von Gegner Wormatia Worms

den Torwart. „Es war das dritte Spiel in kurzer Zeit, das hat man schon gemerkt“, sagte FCS-Kapitän Manuel Zeitz zum Kräftevers­chleiß.

Der FCS ist nun seit 22 Spielen in Folge unbesiegt. „Ein Rekord, der in Zukunft sicher immer mal wieder genannt und dann auch mit dem Namen des Trainers verbunden wird. Darum macht mich das ganz stolz“, sagte Lottner, „vor allem aber auf die Leistung, die dahinterst­eckt.“Der bisherige Rekordhalt­er Jürgen Luginger, jetzt Trainer beim FC Homburg, war am Samstag ebenfalls im Stadion, um letzte Erkenntnis­se vor dem Pokal-Knüller am Mittwoch zu sammeln. „Homburg hat Qualität und marschiert durch die Oberliga, wir irgendwie auch durch die Regionalli­ga“, fasste Lottner die Vorzeichen zusammen, „Homburg wird aktiver am Spiel teilnehmen. Wir freuen uns alle auf dieses Spiel.“Und auch im für die FCS-Fans „einzig echten Saarderby“haben Lottner und der FCS nichts zu verschenke­n.

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? FCS-Stürmer Patrick Schmidt (links) bugsiert den Ball am Wormser Torwart Steve Kroll vorbei zum 2:1 für den FCS über die Torlinie. Es war Schmidts 19. Saisontor – das ist Ligabestwe­rt.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER FCS-Stürmer Patrick Schmidt (links) bugsiert den Ball am Wormser Torwart Steve Kroll vorbei zum 2:1 für den FCS über die Torlinie. Es war Schmidts 19. Saisontor – das ist Ligabestwe­rt.

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