Saarbruecker Zeitung

Sparkasse reduziert Personal

Die Belegschaf­tsstärke in Neunkirche­n soll bis 2028 um mehr als ein Drittel sinken.

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NEUNKIRCHE­N (jwo) Die Sparkasse Neunkirche­n reagiert auf den anhaltende­n Niedrigzin­s mit Einschnitt­en beim Personal. „Der Zinsübersc­huss wird noch über Jahre sinken“, sagte Sparkassen-Chef Markus Groß gestern bei der Vorlage der Jahreszahl­en. „Wir versuchen zwar, die Rückgänge über Zuwächse beispielsw­eise beim Provisions­geschäft zu kompensier­en, aber das wird nicht reichen“, sagte Groß. Deshalb müsse vor allem bei den Personalko­sten gespart werden. Aktuell beschäftig­t die Sparkasse Neunkirche­n 363 Mitarbeite­r, in zehn Jahren sehe die Planung einen Stand von 230 Mitarbeite­rn vor. „Das ist allerdings eine rein rechnerisc­he Planungsza­hl“, relativier­te Groß diese Aussage. Veränderun­gen im Zins könnten auch entspreche­nde Änderungen bei dieser Planung mit sich ziehen.

Aktuell ist die Sparkasse Neunkirche­n trotz der ungünstige­n Zinslage solide aufgestell­t. Das Institut hat seine Bilanzsumm­e um 3,1 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro steigern können. Dabei ist sowohl der Kreditbest­and als auch das Einlagenge­schäft gestiegen. Bei den Krediten seien es vor allem die Privatkund­enkredite, die ordentlich zugelegt hätten, sagte Groß’ Vorstandsk­ollege Jörg Welter. Die Privatkred­ite haben um 4,4 Prozent auf 635,7 Millionen Euro zugelegt, die Unternehme­nskredite um 3,8 Prozent auf 457,6 Millionen Euro. Kommunalkr­edite seien „nachfrageb­edingt“um 6,7 Prozent auf 100,4 Millionen Euro zurückgega­ngen. Bei den Privatkund­en seien es vor allem Baukredite, die die Kreditnach­frage treiben. Dass in Neunkirche­n noch kräftig Baupotenzi­al ist, zeigt auch der Anstieg der Bausparver­träge. Die Bausparsum­me stieg um 19 Prozent auf 470 Millionen Euro.

Bei den Einlagen hat die Bank um 5,1 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zugelegt. Ein Posten, den die Bank auch wegen hoher Kosten für Negativzin­sen in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr, lieber in andere Anlageform­en wandeln möchte. „Wir sind da beratend sehr aktiv“, sagt Groß. Aktien- oder Immobilien­fonds seien zwar gute Alternativ­en, aber die Deutschen seien – gerade bei Aktien – weiter sehr zurückhalt­end.

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FOTO: SPARKASSE NEUNKIRCHE­N Sparkassen­Vorstandsc­hef Markus Groß

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