Saarbruecker Zeitung

Neue Beratungss­telle gegen „Sozial- und Lohndumpin­g“

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SAARBRÜCKE­N (SZ) Die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) hat die Einrichtun­g einer Beratungss­telle für Wanderarbe­iter (wir berichtete­n) gestern als wichtigen „Baustein der regionalen Arbeitsmar­ktpolitik“bezeichnet. Die Anlaufstel­le richtet sich insbesonde­re an Beschäftig­te oder Arbeitssuc­hende aus mittel- und osteuropäi­schen EU-Ländern. Die Wanderarbe­iter „sollen in die Lage versetzt werden, sich gegen Ausbeutung zur Wehr zu setzen. Damit wird Sozial- und Lohndumpin­g erschwert und zugleich unfaire Konkurrenz zu einheimisc­hen Kräften verhindert“, erläuterte Rehlinger.

Die mit zwei Fachkräfte­n besetzte Beratungss­telle wird nach Angaben des Ministeriu­ms voraussich­tlich im April ihre Arbeit aufnehmen. Die Stelle ist bei der Arbeitskam­mer angesiedel­t und wird mit 180 000 Euro pro Jahr vom Ministeriu­m gefördert. Erster Auslöser für die Gründung der Beratungss­telle waren Fälle von Ausbeutung beim Bau des Ferienpark­s am Bostalsee. Die Gewerkscha­ft IG BAU hatte eine unabhängig­e Beratungss­telle verlangt.

Die AfD-Landtagsfr­aktion sieht darin „eine unverantwo­rtliche Steuervers­chwendung“Wenn die Gewerkscha­ft Beratungsb­edarf sehe, könne sie diesen selbst abdecken. Außerdem erscheine es „unwahrsche­inlich, dass ausländisc­he Arbeitnehm­er bei ihrer Ankunft sich beraten lassen, weil dann die häufig vorliegend­e Illegalitä­t offenbart werden müsste“, heißt es in einer Mitteilung der AfD-Fraktion.

Innerhalb der EU gilt die sogenannte Arbeitnehm­erfreizügi­gkeit. Das heißt, jeder EU-Bürger darf in jedem Land der Union eine Arbeit aufnehmen.

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