Das kann Samsungs neues Spitzen-Smartphone Galaxy S9
BERLIN (dpa) Optisch gleichen Samsungs neue Spitzenmodelle Galaxy S9 (5,8 Zoll Display, 4 Gigabyte RAM) und das größere 9+ (6,2 Zoll, 6 GB RAM) ihren Vorgängern nahezu bis ins kleinste Detail. Die Südkoreaner betreiben in erster Linie Modellpflege – das aber par excellence. So liegt der Fingerabdrucksensor nun endlich unterhalb der Kameras, sodass auch Rechtshänder beim Entsperren des Telefons nicht mehr regelmäßig auf die Kameralinse drücken, wie noch beim Vorgänger S8.
Die einzige große Neuerung ist die überarbeitete Kamera. Zwölf Megapixel löst der Sensor der Hauptkamera des S9 auf, beim S9+ kommt noch eine zweite Kamera mit ebenfalls zwölf Megapixeln und zweifacher Vergrößerung hinzu. Gute Bilder schießt man mit beiden, die zweite Linse des S9+ ermöglicht aber bessere Aufnahmen von entfernten Motiven und macht schönere Porträts. Das kleinere S9 schwächelt hier mit seinem selektiven Fokus etwas.
Schon das Galaxy S8 war in Sachen Fotografie weit vorn, beim S9 ist aber noch mehr drin. Zum Beispiel die Superzeitlupenfunktion: Nutzer können in diesem Modus Clips von 0,2 Sekunden Länge drehen – allerdings mit 960 Bildern pro Sekunde. Schnelle bewegte Szenen damit beinahe zum Stillstand zu verlangsamen, macht großen Spaß, damit es immer zuverlässig klappt, ist aber einiges an Übung nötig.
Freunde animierter Sprachnachrichten und von Effekten in erweiterter Realität (AR) dürften Freude am Kameramodus AR-Emoji finden. Hier lässt sich ein eigener Emoji-Avatar für Nachrichten erstellen oder man lässt sich von der Kamera eine Maske verpassen, die Gesichtsmimik – mal mehr und mal weniger gekonnt – auf kleine Kätzchen, Hasen oder andere Charaktere überträgt. Eine weitere Neuerung des S9 sind die verbesserten Lautsprecher. Wer es mag, kann Samsungs neuesten Streich dank Dolby Atmos und Stereoton auch als kleines Soundsystem für unterwegs nutzen – mit überraschend basslastigem Klang.
Was macht sonst die Weiterentwicklung eines an sich schon guten Smartphones aus? Das installierte Android 8 im Samsung-Gewand bietet kaum Anlass zur Klage, mit vorinstallierten Nutzlosprogrammen halten sich die Koreaner zurück, von den üblichen FacebookApps und dem nicht deinstallierbaren Officepaket abgesehen.
Knapp 50 Gigabyte (GB) Speicher stehen beim ersten Einschalten noch zur freien Verfügung, per Mikro-SD-Karte sind beim S9+ bis zu 400 GB mehr drin. Samsungs hauseigener Sprachassistent Bixby bleibt für deutsche Nutzer mangels Sprachunterstützung weiterhin hauptsächlich uninteressant. Wer mit seinem Telefon sprechen will, wählt aktuell lieber den besseren Google Assistant.
Samsung bietet das Galaxy S9 mit 64 Gigabyte Speicher für rund 850 Euro an. Für das größere S9+ mit Doppelkamera werden 100 Euro mehr fällig. Ein S9+ mit 256 Gigabyte kostet 1050 Euro. Alternativen zum Galaxy S9 sind Googles Pixel-2-Smartphones oder Sonys angekündigtes Xperia XZ2. Samsungs Modelle Note 8, Galaxy S8 und S8+ sind annähernd gleichwertig und fallen gerade stark im Preis. Ein Galaxy S8 kostet im Online-Handel aktuell rund 500 Euro.