Saarbruecker Zeitung

Dudweiler Ärger über verschoben­e Sanierung

Knapp 1,5 Millionen Euro investiert die Stadt im Bezirk Dudweiler. Aber den Willen der Politiker, welche Arbeiten zuerst erledigt werden sollen, ignoriere die Verwaltung, kritisiert der Bezirksrat.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann, Markus Saeftel

hatte sich über die Vorgehensw­eise der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n geärgert. „Sie legen uns seit Jahren Prioritäte­nlisten vor, die wir abnicken, und es ist ihnen völlig egal, was wir hier beschließe­n.“

Zustimmung kam von Fraktionsc­hef Jörg Sämann. Man „erlebt allzu oft, dass wir nicht ernst genommen werden“. Parteikoll­ege Martin Kerz erklärte, dass er hier einen Eingriff in die Souveränit­ät des Bezirksrat­es sehe.

Was war passiert? Die Kommunalpo­litiker bekamen eine Projektlis­te vorgesetzt, die Rathausmit­arbeiter für Dudweiler zusammenge­stellt hatten. Demnach sind Investitio­nen von fast 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Darin sind beispielsw­eise Arbeiten an Radwegen und Treppen aufgeführt. Die Reihenfolg­e, was zuerst an die Reihe kommen soll, stellen die Bezirksver­ordneten auf. Was die Politiker wütend machte: Seit 2015 wollen die Politiker die Straße Im Flürchen sanieren lassen. Aber passiert sei nichts. Stattdesse­n sei dort ein relativ unbedeuten­des Sackgassen-Ende instandges­etzt worden. Das sei kein Einzelfall. Martin Kerz: „Wir haben ja nicht viel ernsthaft zu entscheide­n.“Dann sollte sich die Stadt wenigstens an der eingereich­ten Prioritäte­nliste orientiere­n. Dazu zitierte er aus dem Gesetz, welches dem Bezirksrat zugestehe, die Reihenfolg­e der Projekte festzulege­n.

Zwar zeigten die Politiker im Bezirksrat durchaus Verständni­s dafür, wenn Arbeiten aus Kostengrün­den oder wetterbedi­ngt verschoben werden müssten. Umgekehrt zeigte Thomas Quirin als Vertreter der Verwaltung Verständni­s für den Ärger. Aber: „Ich bin gerade etwas überfahren.“Er ist neu im Saarbrücke­r Rathaus, arbeitete bis vor kurzem in Homburg. Abermals legte der Rat eine Prioritäte­nliste

Mark Fey, vor. Nun fordern die Mitglieder allerdings, informiert zu werden, wenn davon abgewichen wird. Die Stadtverwa­ltung prüfe, was finanziell machbar ist. Dies soll zudem mit anderen Projektbet­eiligten abgesproch­en werden.

Während einer der nächsten Bezirksrat­ssitzungen soll die Verwaltung informiere­n, ob die Reihenfolg­e eingehalte­n wird. Dem stimmte der Bezirksrat mehrheitli­ch zu. Zu den Straßen, die dieses Jahr noch saniert werden sollen, gehören die Beethoven- sowie die Fingerhuts­traße. Die Straße Im Flürchen wurde in der Liste weiter nach oben gesetzt.

„Ich lade die Kolleginne­n und Kollegen ein, ein Zeichen gegen diesen Unfug zu setzen.“

Mitglied der SPD-Fraktion im Bezirksrat

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SYMBOLBILD: LINO MIRGELER/DPA Kaum Einfluss auf die Reihenfolg­e der Bautermine sorgt für Ärger im Bezirksrat.

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